Vegane und tierversuchsfreie Kosmetik – die feinen Unterschiede

Paula Lupo
Paula Lupo

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Vegan und «Cruelty free» – was bedeuten diese beiden Begriffe in Bezug auf unsere Kosmetik? Wir erklären Ihnen die Unterschiede.

In vielen Kosmetikprodukten stecken Substanzen, die an Tieren getestet wurden.
In vielen Kosmetikprodukten stecken Substanzen, die an Tieren getestet wurden. - Depositphotos

Es gibt in der Kosmetikbranche zwei Begriffe, die immer wieder auftauchen: «vegan» und «cruelty-free» (also frei von Tierversuchen). Was bedeuten diese Bezeichnungen eigentlich genau und inwiefern unterscheiden sie sich voneinander?

Vegane Kosmetik

Vegane Kosmetik bezeichnet Produkte, die keine tierischen Inhaltsstoffe oder Nebenprodukte wie Gelatine, Cholesterin, Kollagen, Honig oder Milch enthalten. Viele Menschen nehmen an, dass «vegan» automatisch auch bedeutet, dass die Produkte nicht an Tieren getestet wurden.

Make-Up
Um ganz sicherzugehen, dass man nur tierversuchsfreie Produkte kauft, muss man genau hinschauen. - Pexels

Dabei handelt es sich aber um einen Irrtum. Der Begriff «vegan» ist gesetzlich nicht geregelt und wird oft verwendet für Produkte ohne tierische Substanzen.

Allerdings sagt dies nichts über mögliche Tierversuche aus. Ein veganes Produkt kann also durchaus Tierversuchen unterzogen worden sein.

Tierversuchsfreie Kosmetik – eine Frage der Ethik

«Cruelty-free» bedeutet hingegen explizit den Verzicht auf Tierversuche in jeder Phase des Herstellungsprozesses eines Produktes. Ein solches Produkt muss aber nicht zwingend vegan sein – es könnte beispielsweise Honig oder Milch enthalten.

make up kosmetik
Viele gängige Kosmetikprodukte sind nicht «cruelty free». - Depositphotos

Auf dem Markt gibt es viele Unternehmen, die sowohl vegane als auch tierversuchsfreie Kosmetika herstellen. Oft tragen Produkte und Marken entsprechende Zertifikate, die dies bestätigen, wie zum Beispiel das Siegel der Vegan Society.

Nicht nur Produkte, die ein entsprechendes Zertifikat haben, sind tierversuchsfrei. Doch gerade kleinere Marken haben oft nicht die finanziellen Mittel für eine solche Zertifizierung.

Tierversuche und die Schweiz

In der Schweiz sind Tierversuche eigentlich nur erlaubt, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen. Verkauft werden Produkte, die an Tieren getestet wurden, trotzdem.

Denn: Viele der grossen Kosmetik-Marken (wie L'Oréal, Estée Lauder oder Unilever) setzen noch immer auf Tierversuche. Wer also keine solchen Produkte mehr verwenden möchte, muss sich vorher gut informieren.

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