Was Sie gegen die Auswirkungen von Fast Fashion tun können
Das Modekarussell dreht sich immer schneller, die Müllberge aus weggeworfener Kleidung werden immer höher. Doch dagegen kann jeder Konsument etwas unternehmen.
In Sekundenschnelle landet das Äquivalent eines Müllwagenladens voller Kleidung auf dem Müll oder wird verbrannt. Ein alarmierendes Bild, das uns vor Augen führt, wie ernst das Abfallproblem in der Modeindustrie tatsächlich ist.
Dieses Problem wurzelt in einer Kultur der Überproduktion und des übermässigen Konsums, gepaart mit problematischen Entsorgungspraktiken am Lebensende eines Produkts. Doch was steckt genau dahinter und was können wir dagegen tun?
Ein Berg aus Verschwendung
Jährlich produziert die Modebranche schätzungsweise 92 Millionen Tonnen Textilabfälle. Eine Zahl, die bis 2030 voraussichtlich um weitere 57 Millionen Tonnen ansteigen wird.
Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen eine Industrie im Exzess, getrieben von Fast-Fashion-Riesen, die täglich tausende neue Looks auf den Markt werfen. Viele davon sind inspiriert von Filmen oder Promi-Looks und dementsprechend kurzlebig.
Aber nicht nur die Quantität ist ein Problem. Etwa 30 Prozent der hergestellten Bekleidung finden nie einen Käufer und enden oft genug im Müll.
Konsumrausch ohne Ende
Die Schuld liegt jedoch nicht allein bei den Herstellern. Die Konsumenten tragen ebenfalls eine Mitschuld an diesem Dilemma, indem sie mehr kaufen und diese Einkäufe immer weniger nutzen.
Die durchschnittliche Tragedauer eines Kleidungsstücks hat sich in den letzten Jahren massiv verringert. Einige Sachen sind nur wenige Monate in Gebrauch.
Greenpeace Schweiz hat dazu unlängst eine Studie in Auftrag gegeben, die das Forschungs- und Beratungsunternehmen INFRAS durchführte. Würden Kleider in der Schweiz drei Jahre länger getragen, liessen sich damit 1,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente jährlich einsparen.
Luxusmarken sind keine Ausnahme
Nicht nur Fast-Fashion-Marken stehen hier in der Kritik. Auch Luxuslabels verbrennen regelmässig unverkaufte Ware im Wert von Millionen.
Das dient vor allem dazu, um ihre Exklusivität zu wahren und Steuererleichterungen zu geniessen sowie Fälschungen vorzubeugen.
Das Phänomen ist nicht neu: Bereits vor einigen Jahren stand das Label Burberry in der Kritik. Es hatte Kleidungsstücke im Wert von 28 Millionen britischen Pfund schlicht verbrannt.
Was der Konsument tun kann
Solange in der Mode das System vorherrscht, immer mehr und schneller zu produzieren, wird sich an der Situation nichts ändern. Allerdings kann jeder Einzelne als Konsument diesen Kreislauf durchbrechen.
Weniger kaufen, auf bessere Qualität achten und damit weniger wegwerfen. Diese drei Punkte sind ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Was Sie noch tun können: Kombinieren Sie Ihre Kleidung mit Accessoires immer neu. Reparieren Sie selbst und stöbern Sie in Secondhand-Shops nach neuen Looks.