Schlaflosigkeit & Depression: Sind vielleicht Hautekzeme schuld?
Ekzeme und Entzündungen an sichtbaren Hautstellen beeinträchtigen häufig auch das Selbstwertgefühl – mit ernstzunehmenden Folgen.
Zahlreiche Studien legen mittlerweile nahe, dass Hauterkrankungen gravierende Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit haben können.
Menschen, die an chronischen Ekzemen leiden, sind besonders häufig betroffen. Das Risiko für Depressionen, Angst- und Schlafstörungen infolge einer Hauterkrankung verdreifacht sich bei ihnen gar.
Ekzeme, Juckreiz, stärkere Entzündung
In der Regel treten Ekzeme bereits in der Kindheit oder Jugend auf. Da die Ekzeme mit starkem Juckreiz einhergehen, kratzen die Betroffenen oft an den entsprechenden Stellen.
Das wiederum fördert weitere Entzündungen auf der Haut, ein idealer Nährboden für Infektionen aller Art.
Allein in den USA leiden etwa 16,5 Millionen Menschen an Ekzemen, in der Fachsprache atopischen Dermatitis genannt. Jedes fünfte Kind hat schon in frühen Jahren mit einem Hautekzem zu kämpfen.
Seelisches Leid durch sichtbare Ekzeme
Da ein Ekzem eine sichtbare Erkrankung ist, kann sie das Selbstwertgefühl der Betroffenen stark beeinträchtigen.
Viele Menschen mit atopischer Dermatitis haben zudem Schwierigkeiten beim Schlafen, weil der Juckreiz so intensiv ist. Der daraus resultierende Schlafmangel kann langfristig die Lebensqualität negativ beeinflussen, was für psychische Erkrankungen jeder Art die beste Voraussetzung ist.
Kinder sind mit der Situation häufig überfordert. Und Mobbing in der Schule wegen einer Hauterkrankung ist leider keine Seltenheit.
Symptomkontrolle: Salben, Seifen und Medizin
Der erste Behandlungsansatz kann immer zu Hause erfolgen, mit Salben, Umschlägen und schonenden Seifen. Sollten solche klassischen Massnahmen nicht ausreichen, stehen mittlerweile effektive Medikamente zur Verfügung:
Dazu gehören UV-Therapien, Tabletten sowie von Dermatologen verabreichte Injektionen mit dem Wirkstoff Dupilumab. Experten bestätigen die Wirksamkeit der neuen Behandlungsmöglichkeiten.
Dank dieser Erfolge lassen sich auch die Folgeerkrankungen wie Schlaflosigkeit und Depression in vielen Fällen mildern bis ganz vermeiden.