Schlaflosigkeit & Depression: Sind vielleicht Hautekzeme schuld?

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 29.10.2024 - 11:19

Ekzeme und Entzündungen an sichtbaren Hautstellen beeinträchtigen häufig auch das Selbstwertgefühl – mit ernstzunehmenden Folgen.

Ekzem, Haut, Kratzen
Wissenschaftliche Analysen zeigen, dass Hauterkrankungen die psychische Gesundheit beeinträchtigen können. - Depositphotos

Zahlreiche Studien legen mittlerweile nahe, dass Hauterkrankungen gravierende Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit haben können.

Menschen, die an chronischen Ekzemen leiden, sind besonders häufig betroffen. Das Risiko für Depressionen, Angst- und Schlafstörungen infolge einer Hauterkrankung verdreifacht sich bei ihnen gar.

Ekzeme, Juckreiz, stärkere Entzündung

In der Regel treten Ekzeme bereits in der Kindheit oder Jugend auf. Da die Ekzeme mit starkem Juckreiz einhergehen, kratzen die Betroffenen oft an den entsprechenden Stellen.

Das wiederum fördert weitere Entzündungen auf der Haut, ein idealer Nährboden für Infektionen aller Art.

Allein in den USA leiden etwa 16,5 Millionen Menschen an Ekzemen, in der Fachsprache atopischen Dermatitis genannt. Jedes fünfte Kind hat schon in frühen Jahren mit einem Hautekzem zu kämpfen.

Seelisches Leid durch sichtbare Ekzeme

Da ein Ekzem eine sichtbare Erkrankung ist, kann sie das Selbstwertgefühl der Betroffenen stark beeinträchtigen.

Mädchen, Jugendliche, Ekzem, Gesicht
Sichtbare Ekzeme führen oft zu seelischem Leid. - Depositphotos

Viele Menschen mit atopischer Dermatitis haben zudem Schwierigkeiten beim Schlafen, weil der Juckreiz so intensiv ist. Der daraus resultierende Schlafmangel kann langfristig die Lebensqualität negativ beeinflussen, was für psychische Erkrankungen jeder Art die beste Voraussetzung ist.

Kinder sind mit der Situation häufig überfordert. Und Mobbing in der Schule wegen einer Hauterkrankung ist leider keine Seltenheit.

Symptomkontrolle: Salben, Seifen und Medizin

Der erste Behandlungsansatz kann immer zu Hause erfolgen, mit Salben, Umschlägen und schonenden Seifen. Sollten solche klassischen Massnahmen nicht ausreichen, stehen mittlerweile effektive Medikamente zur Verfügung:

Mädchen, Kind, Salbe
Für weniger schwere Dermatitis reichen Cremes und Salben aus. - Depositphotos

Dazu gehören UV-Therapien, Tabletten sowie von Dermatologen verabreichte Injektionen mit dem Wirkstoff Dupilumab. Experten bestätigen die Wirksamkeit der neuen Behandlungsmöglichkeiten.

Dank dieser Erfolge lassen sich auch die Folgeerkrankungen wie Schlaflosigkeit und Depression in vielen Fällen mildern bis ganz vermeiden.

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