Kann die Trendfrisur «Slicked Hair Bun» zu Haarausfall führen?
Mit den sozialen Medien schaffte er es zur Trendfrisur: der «Slicked Hair Bun». Doch professionelle Hairstylisten warnen vor möglichen Risiken.
Der sogenannte «Slicked-Back Bun», ein streng zurückgebundener Zopf oder Dutt, erfreut sich auf TikTok grosser Beliebtheit.
Doch könnte diese Trendfrisur eine unerwünschte Nebenwirkung haben?
Könnte es sein, dass sie zu Haarausfall führt? Keine Sorge – wenn Sie ohne Ihren Dutt nicht leben können, gibt es einige Möglichkeiten, einer Glatze vorzubeugen.
«Sleek Lazy Girl Bun» goes viral
Kürzlich ging das Tutorial von Sofia Richie Grainge für ihren «Sleek Lazy Girl Bun» viral. Auf sauberem, nassem Haar trägt sie dazu Unmengen an proteinangereicherter Haarmaske auf und zieht ihr Haar dann straff nach hinten.
Das Ergebnis ist atemberaubend – doch Experten warnen vor möglichen Risiken dieses Stylings.
Nasses Haar sei anfälliger, da dehnbarer. Und die Kutikula sei bei feuchtem Haar lange nicht so stark wie im trockenen Zustand, so der New Yorker Hairstylist und zertifizierte Trichologe Shab Caspara.
Ein gefährlicher Trend?
Eine ständige Spannung kann Mikrorisse in der Kutikula verursachen und zur sogenannten Traktionsalopezie führen.
Das ist ein spezieller Typ von Haarausfall durch kontinuierliche Spannung in der gleichen Region. Die Trichologin und Hairstylistin Helen Reavey stimmt dem zu: Ihr zufolge kann das ständige Tragen von engen Frisuren wie Slick-Back Buns nicht nur Schädigung, Spliss und Haarbruch verursachen, sondern genau zu dieser Art Haarausfall führen.
Dies gelte sowohl für nasses als auch für trockenes Haar.
Tägliches Styling: Ein Risiko für die Haargesundheit
«Ein konstantes Styling Ihrer Haare mit engen Frisuren kann übermässigen Stress auf das Haar ausüben. Dadurch wird es anfälliger, für Bruch und Kopfhautirritationen», fügt Reavey hinzu.
Besonders gefährlich ist dabei die sogenannte hygrale Ermüdung also eine Schädigung der Haarfollikel durch übermässige Feuchtigkeit.
Das Risiko von hygraler Ermüdung hat zugenommen
Dieses Problem ist besonders bei schwarzen Frauen bekannt. Viele ihrer schützenden Stylings, Extensions und Perücken führen ebenfalls zu diesem Typ von Haarausfall.
Doch mit zunehmender Beliebtheit enger Frisuren nimmt dieses Phänomen nun auch bei anderen Haartypen zu.
Falscher Gebrauch von Pflegeprodukten: Ein unterschätztes Problem
Ein weiterer Kritikpunkt am Tutorial von Grainge betrifft den Einsatz der proteinreichen Maske. Eine solche reparierende Maske kann bei längerem Verbleib im Haar mehr schaden als nutzen.
Daher empfiehlt Reavey, bei längerem Einwirken eine rein feuchtigkeitsspendende Maske zu verwenden und diese am Ende des Tages gründlich auszuspülen. Ein Übermass an Proteinen kann das Haar brüchiger machen und die Haut reizen.
«Produkte, die nicht dazu bestimmt sind, auf der Haut oder der Kopfhaut zu bleiben, können Schäden verursachen», warnt Caspara. Bestimmte Inhaltsstoffe sollten einfach aus dem Haar ausgespült werden.
Sicherer Styling-Tipp: Der lockere Dutt
Trotz aller Warnungen möchten Sie Ihren Slicked-Back Bun nicht aufgeben? Kein Problem – Kleine Veränderungen können einen grossen Unterschied machen.
Stylen Sie Ihr Haar im trockenen Zustand und verwenden Sie sanfte Haargummis aus Seide oder Satin, um Bruchstellen zu reduzieren. Sollten Sie bereits dünner werdendes Haar an den Schläfen bemerkt haben, suchen Sie unbedingt einen Dermatologen auf.
Dann verzichten Sie besser auf den straffen Dutt zugunsten eines lockeren, lässigen Dutts. Vielleicht sollten wir diesen Look wieder in Mode bringen.