Europäische Union sagt dem Glitzer Lebewohl: Was ist das Ziel?

Paula Lupo
Paula Lupo

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Die EU hat dem Glitzer Lebewohl gesagt. Wieso genau wurde der Glitzer in Kosmetikprodukten aus den Regalen verbannt?

Solche Make-up-Looks werden wir seltener zu Gesicht bekommen. Die EU hat den Verkauf von Glitzer-Produkten gestoppt.
Solche Make-up-Looks werden wir seltener zu Gesicht bekommen. Die EU hat den Verkauf von Glitzer-Produkten gestoppt. - Unsplash

Die EU hat den Verkauf von losem Plastikglitzer und einigen anderen Produkten, die solche Mikroperlen enthalten, in den Mitgliedstaaten verboten.

Mit sofortiger Wirkung dürfen lose Glitzerprodukte sowie Artikel mit bestimmten Mikrokügelchen – winzige synthetische Polymerpartikel – nicht mehr verkauft werden. Denn diese tragen zur Gesamtbelastung durch Mikroplastik bei.

Glitzer in Make-up besteht aus kleinen Plastikpartikeln, die am Schluss in Seen, Flüssen und dem Meer landen.
Glitzer in Make-up besteht aus kleinen Plastikpartikeln, die am Schluss in Seen, Flüssen und dem Meer landen. - Unsplash

Ziel des Ganzen ist es, dass die Plastikpellet-Verschmutzung in Europa bis 2030 um 74 Prozent zu senken.

Die Wissenschaft fordert seit langem ein Glitzerverbot

Forscher plädieren seit einem Jahrzehnt dafür, Glitter komplett zu verbieten. Dieser besteht normalerweise aus einer Kombination von Aluminium und Kunststoff und ist eine Quelle für Mikroplastikverschmutzung.

Die kleinen Plastikpartikel gelangen leicht durch Wasseraufbereitungsanlagen. Sie landen in Ozeanen, Seen und Flüssen, wo sie das marine Leben schädigen.

make up glitzer
Für glitzerndes Make-up müssen wir neu zu biologisch abbaubaren Produkten greifen, oder andere Looks ausprobieren. - Unsplash

Die Europäische Kommission schätzt, dass jährlich zwischen 52'000 und 184'000 Tonnen Plastikpellets in die Umwelt der 27 EU-Mitgliedsländer gelangen. Geschätzte 50 bis 75 Billionen Mikroplastikteilchen befinden sich heute im Meer.

Auch «umweltfreundlicher» Glitter kann ökologischen Schaden anrichten

In den letzten zehn Jahren haben mehrere Unternehmen und Forschungseinrichtungen behauptet, umweltfreundliche Alternativen zum traditionellen Plastikglitzer zu produzieren. Eine Studie aus dem Jahr 2020 ergab jedoch, dass als umweltfreundlich bezeichneter Glitter «ökologische Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme» haben kann.

Nicht alle Arten von Glitzern sind jedoch vom EU-Verbot betroffen: Solche aus anorganischen Materialien wie Glas oder Metall sowie natürliche Alternativen oder wasserlösliche Varianten sind weiterhin erlaubt.

Allerdings wird auch die Verwendung von biologisch abbaubarem Glitter in Kosmetika, Nagelprodukten und anderen Körperpflegeartikeln eingeschränkt.

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