Bewältigen Sie Sekundenschlaf
Ihr Partner ertappt Sie dabei, wie Sie während Ihrer Lieblingsserie einschlafen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann leiden Sie vielleicht unter Mikroschlaf.
Mikroschlaf ist ein unwillkürlicher Schlafzustand des Gehirns, der wenige Sekunden bis zu einer Viertelminute andauern kann. Marvy Beckman erklärt, dass Mikroschlaf eng mit dem allgemein bekannten Begriff «Narkolepsie» verbunden sein kann.
Die Co-Geschäftsführerin von Sunstar Virtual Behavioral Solutions, eines Health-Care-Unternehmens, weiss, wovon sie spricht. Sekundenschlaf äussert sich beispielsweise durch kurzes Einnicken mit dem Kopf oder plötzliches Vergessen des aktuellen Aufenthaltsorts.
Dabei können Ihre Augen schwer werden und schliesslich fallen sie für einen Moment in einen tiefen Schlummer.
Diagnose Mikroschlaf: Wenn das Gähnen zur Gefahr wird
Die Diagnose eines Mikroschlafes basiert meist auf einer Kombination verschiedener Faktoren. Sie setzt sich zusammen aus Eigenberichten über Symptome und die Beobachtungen von anderen Personen.
Objektive Messungen wie EEG-Aufzeichnungen während vermuteter Mikroschlafepisoden fliessen ebenfalls mit ein. Klinisch kann sich Mikroschlaf als kurze Phasen der Schläfrigkeit, des Einschlafens oder Nickerchens äussern.
Oft unfreiwillig und besonders während entspannten oder monotonen Tätigkeiten.
Mikroschlaf: Ein unterschätztes Risiko in speziellen Berufsgruppen
Dr. Julia Kogan, PsyD, Gesundheitspsychologin mit Hintergrund in Neuropsychologie, erklärt die negativen Auswirkungen von Mikroschlaf auf verschiedene Bevölkerungsgruppen. Besonders betroffen sind Menschen mit Schlafstörungen.
Sie leiden häufiger unter Schlafmangel und somit auch unter Mikroschlaf. Eine der gravierendsten Folgen sind Unfälle im Strassenverkehr.
Hierbei sind insbesondere Personen mit schlafbezogenen Störungen durch Schichtarbeit gefährdet. Besonders in Hochrisikobranchen ist es daher unerlässlich, Arbeitssicherheitsmassnahmen zu implementieren.
Sicherheit am Arbeitsplatz trotz Müdigkeit
Häufige Pausen für kurze Nickerchen sollten eingeschoben werden. Auch wechselnde Schichten zur Vermeidung von chronischem Schlafmangel sollten die Regel sein.
Bildungsangebote zur kognitiven Verhaltenstherapie bei Schlaflosigkeit sollten besonders Betroffene annehmen. Erkennen Sie auch Ermüdungszeichen.
Im letzten Schritt sollten Sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Ursachen und Auslöser des Mikroschlafs: Die unsichtbare Gefahr
Mikroschlaf kann je nach Person unterschiedliche Ursachen und Auslöser haben. Der Hauptauslöser ist jedoch der Schlafmangel.
Zu den weiteren Faktoren, die zum Mikroschlaf beitragen können, gehören: Nicht behandelte Schlafstörungen wie Schlafapnoe, lange Perioden der Monotonie oder geringer Stimulation oder bestimmte Medikamente oder Substanzen.
Prävention ist der sicherste und einfachste Weg, um gegen Schlafstörungen und Mikroschlaf anzugehen.
Schichtarbeiter aufgepasst: So trotzen Sie dem Sekundenschlaf
Dr. Kogan betont, dass Menschen mit Schlafapnoe oder anderen Störungen diese behandeln lassen sollten, um einen besseren Schlaf zu erreichen. Für Schichtarbeiter ist es laut Dr. Kogan wichtig, eine gute Routine und ein Schlafumfeld zu schaffen.
Das ermöglicht Ihnen, den bestmöglichen Schlaf zu bekommen. Dies könnte beinhalten, mehrere Tage hintereinander denselben Zeitplan einzuhalten, bevor Sie zur nächsten Schicht wechseln.
Damit stellen Sie dann sicher, dass das Schlafzimmer dunkel und komfortabel für einen guten Schlaf zu jeder Tageszeit ist.
