Brauchen Sie Hilfe? Die ersten Schritte in die Psychotherapie
Die Inanspruchnahme von Hilfsangeboten zu mentaler Gesundheit nimmt zu. Wir stehen Ihnen bei grundlegenden Fragen zur Seite.
Sind Sie bereit, den ersten Schritt zu tun und Ihre mentale Gesundheit anzugehen? Eine Therapie kann eine Tür zu einem neuen Ich öffnen.
Doch bevor Sie diesen mutigen Schritt wagen, gibt es einige Dinge, die Sie wissen sollten.
Viele Menschen kämpfen mit mentalen Problemen wie Angstzuständen, Stress oder Depressionen. Über die Hälfte hat jedoch noch keine Unterstützung gesucht.
Brauchen wir alle einen Mental-Check?
Meredith Henry von der Canadian Counselling and Psychotherapy Association macht Mut: Es ist normal und wichtig, sich Hilfe zu holen. Die erste Hürde ist dabei oft die grösste.
Besonders, wenn es darum geht, sich einem Fremden anzuvertrauen. Doch was erwartet einen eigentlich bei so einem ersten Termin?
Und wer sind diese mysteriösen Fachleute im Bereich der mentalen Gesundheit? Wir räumen mit Mythen auf und geben Antworten auf brennende Fragen.
Psychotherapeut oder Psychiater – Wer tut was?
Viele verwechseln Begriffe wie «Psychotherapeut», «Psychologe» und «Psychiater» miteinander. Meredith Henry klärt auf: Obwohl sie alle im gleichen Feld arbeiten, unterscheiden sich ihre Qualifikationen deutlich voneinander.
Vom akademischen Grad bis hin zur Möglichkeit, Medikamente verschreiben zu können. Ein Psychiater darf beispielsweise als medizinisch ausgebildeter Arzt Medikamente verordnen.
Psychotherapeuten konzentrieren sich eher auf Gesprächstherapien, ohne medizinische Behandlungen vorzunehmen.
Kann ich mir das leisten?
Eine häufige Sorge ist die Finanzierung solcher therapeutischen Dienste. Nicht jeder hat das nötige Kleingeld parat oder eine Versicherungspolice, die dafür zahlen würde.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, von gemeinnützigen Organisation bis hin zu staatlichen Programmen. Diese sind entweder kostenlos oder bieten nach Einkommen gestaffelte Gebühren an.
Auch viele Arbeitgeber bieten mittlerweile Unterstützung durch betriebliche Hilfsprogramme an. Und für jene, die lieber anonym bleiben möchten, gibt es auch digitale Beratungsangebote.
Vor dem ersten Klick: Was passiert vorab?
Noch bevor es zum eigentlichen Erstgespräch kommt, müssen neue Patienten meist einige Formalitäten online erledigen. Dazu gehört neben persönlichen Informationen auch das Akzeptieren einer Vertraulichkeitsvereinbarung.
Es wird klar definiert, welche Daten geschützt sind. Ein wichtiger Schritt für viele Ratsuchende.
Darüber hinaus bietet e-Therapy flexible Lösungen für Personen, die zeitlich eingeschränkt sind oder Berührungsängste haben. Somit kann man unabhängig vom Standort Zugang finden.
Ihr Geheimnis bleibt sicher
Eines der grössten Bedenken beim Aufsuchen eines Therapeuten: Wird alles privat bleiben? Ja, sagt Meredith Henry.
Alles, was besprochen wird, bleibt unter vier Augen – vorausgesetzt es betrifft nicht Gewalt-, Missbrauchs- oder Selbstschädigungsfälle. In solchen Fällen muss die rechtliche Meldepflicht beachtet werden.