Mit diesen Tipps kriegen Sie schlechte Gewohnheiten in den Griff
Tiefsitzende Verhaltensmuster lassen sich nicht per Knopfdruck verändern. Aber es gibt Methoden, mit denen Sie sich selbst zu Ihrem Guten verändern können.
Süchte, Zwänge, Prokrastination und Perfektionismus sind mächtige Hindernisse auf dem Weg zu unserem langfristigen Wohlbefinden, Glück und Selbstwertgefühl.
Die gute Nachricht ist: Vieles können wir auch alleine, ganz ohne professionelle Hilfe angehen. Ob Aushalten à la Buddha oder gezielt Assoziationen austauschen:
So geht's!
Die Ursachen verstehen
Süchte und Zwänge sind kein Zeichen von Faulheit oder Nachlässigkeit. Schliesslich nimmt sich selten jemand bewusst vor, in eine Sucht abzugleiten oder von einem Zwang besessen zu werden.
Zwänge sind im Wesentlichen Abwehrmechanismen – Verhaltensweisen, die unsere Aufmerksamkeit weglenken von Gedanken, Gefühlen oder Erinnerungen, die wir nicht denken, fühlen oder sehen wollen, die uns irgendwie unangenehm sind.
Die Macht der Gefühle und wie sie uns steuern
Vor etwa 25 Jahren erklärte der berühmte Neurowissenschaftler Antonio Damasio, dass Entscheidungen und Verhaltensweisen in unseren Gefühlen verwurzelt sind. Anders gesagt: Wir folgen im Handeln unseren Gefühlen und selten unserem (rationalen) Denken.
Ihr bewusster rationaler Verstand sagt Ihnen vermutlich. «Salat ist gesünder als Schokolade». Aber wenn Sie ängstlich oder frustriert sind, gewinnt jedes Mal der Schokoriegel.
Es liegt in unserer menschlichen Natur, das zu tun, was zumindest kurzfristig Besserung verspricht, selbst auf Kosten langfristiger gesunder Ziele.
Aushalten mit Buddha
Vor etwa 2500 Jahren erklärte Buddha das menschliche Verhalten in einer ähnlichen Weise wie Damasio: Positive Gefühle oder Sukkha Vedana wecken Begierde; den Drang, an dem festzuhalten, was Vergnügen hervorruft.
Negative Gefühle hingegen (Dukkha Vedana) erzeugen Abneigung – den Drang, das zu meiden oder abzustossen, was Schmerzen verursacht. Es gibt jedoch einen Weg, sich von diesen Triebkräften zu befreien.
Wenn wir eingefahrene Verhaltensweisen durchbrechen wollen, müssen wir uns dieser Gefühle zunächst bewusst werden. Halten Sie es aus, wenn es geht, und warten ab, bis sie nachlassen und verblassen.
Entspannung für die Nerven
Eine gute Methode, um zum Beispiel Prokrastination und Ablenkung auszuhebeln, ist Meditation. Schliessen Sie dazu Ihre Augen und setzen sich bequem hin.
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Empfindungen Ihres Atems im Bauchbereich. Versuchen Sie dabei ganz subtil die Länge der Ausatmungen zu verlängern, dies hilft dabei, Ihr Nervensystem zu beruhigen.
Bewusst positive träumen
Sind Sie so weit, erinnern Sie sich an etwas – eine Aufgabe, etwas, das Sie bisher gemieden haben –. Stellen Sie sich diese Sache genau vor, und nehmen Sie wahr, was in Ihrem Körper passiert.
Wird Ihre Brust eng? Läuft Ihre Atmung gleich weiter oder stockt diese auf einmal; vielleicht verziehen Sie Ihren Mund?
Jetzt: Träumen Sie, wie es aussähe, wäre die Situation anders. Sie brauchen gar keine «Lösung» zu erdenken, stellen Sie sich einfach vor, wie es anders «wunderbar» wäre.
Assoziationen positiv besetzen
Geniessen Sie, wie sich das anfühlt, und lassen Sie diese Gefühle in Ihren Atem einfliessen, der sie in Ihrem Körper verteilt und Sie entspannt.
Wenn Sie wollen, übertragen Sie diese Gefühle nun noch auf die konkrete Aufgabe, die Sie gemieden haben: So werden die negativen Assoziationen langfristig ersetzt.
Nein, Sie werden nach einer Meditationsrunde nicht automatisch sich ausgeglichen und entspannt im Alltag verhalten, mögliche Zwänge oder schlechte Gewohnheiten hinter sich lassen. Bleiben Sie aber regelmässig dran, legen Sie so die Basis für Ihre eigene nachhaltige Verwandlung zu dem Menschen, der Sie sein wollen.