Warum uns Umarmungen so guttun
Umarmungen tun uns gut. Wir empfinden das so, und selbst die Wissenschaft hat Gründe dafür gefunden. Ein buddhistischer Mönch weiss darüber noch einiges mehr.
Eine einfache Umarmung hat das Potenzial, unser Herz zu erwärmen und uns tiefgreifend zu heilen.
Der vietnamesische buddhistische Mönch, Schriftsteller und Lyriker Thich Nhat Hanh lehrte zu seinen Lebzeiten, wie dieses meditative Umarmen geht.
Umarmen Sie einen Baum
Heute gibt es bereits Studien dazu, dass es gesund für Geist und Seele ist, Bäume zu umarmen. Es reduziert nachweislich das Stresshormon Cortisol im Körper und fördert die Produktion sogenannter Killerzellen.
Thich Nhat Hanh wusste das auch und umarmte auf seinen meditativen Spaziergängen Bäume. Er atmete ein und aus und fühlte seine selbst gepflanzten Bäume.
Die Stärke des Baumes übertrug sich laut seinen Erzählungen auf ihn selbst. Sie sorgte dafür, dass er sich sofort ruhiger und geerdeter fühlte.
Die Heilkraft achtsamer Umarmungen
Bäume sind uns oftmals näher als Menschen: Denn tatsächlich haben wir nicht immer die Möglichkeit, einen Menschen zu umarmen, den wir lieben. Entweder leben wir weit weg, oft sind wir aber einfach auch nur zu beschäftigt.
Doch gerade in solchen Momenten kann eine meditative Umarmung wahre Wunder bewirken.
Wenn jemand Sie mit ganzem Herzen umarmt und dabei vollkommen präsent ist, spüren Sie das. Wenn Sie also jemanden umarmen, machen Sie es mit Achtsamkeit und Tiefe.
Jede Umarmung ist besonders
Meditative Umarmungen sind nicht nur wohltuend für denjenigen, der sie empfängt oder gibt. Sie können auch als Chance genutzt werden, unsere Wahrnehmung von Vergänglichkeit zu üben.
Machen Sie sich klar, dass jede Umarmung theoretisch die letzte sein könnte. Niemand weiss, was der nächste Tag bringt!
Machen Sie sich die Vergänglichkeit bewusst und schätzen Sie jeden Moment, den Sie haben, um Ihre Lieben zu drücken. So wird jede Umarmung zu etwas Besonderem und bekommt einen ganz anderen, tieferen Wert.
Mit Körper und Geist umarmen
In der Lehre von Thich Nhat Hanh verbeugen Sie sich vor der Person, die Sie umarmen möchten. Es ist ein Zeichen Ihrer emotionalen Verfügbarkeit.
Wenn Ihnen das zu strange ist, können Sie die Verbeugung natürlich auch auslassen – oder etwas anders an ihre Stelle setzen, zum Beispiel einen Blickkontakt oder eine erste, vorsichtige Berührung.
Nehmen Sie die Person dann in Ihre Arme und atmen dabei bewusst ein und aus, mit Ihrem ganzen Körper und Geist. Lassen Sie dann wieder los und vergessen Sie nicht, sich bei der anderen Person zu bedanken.