Warum Sie natürliche statt synthetischer Stoffe tragen sollten
Sich bewusst zu kleiden, gehört heute zu einem nachhaltigen Lifestyle dazu. Synthetische Fasern passen da nicht rein. Warum, erklären wir hier.
Wissen Sie, aus welchen Fasern Ihre Kleidung besteht?
Früher wurden nicht nur die Kleider zu Hause hergestellt, sondern auch die Fasern selbst. Und obwohl wir heute unsere Shirts und Hosen nicht mehr selbst zusammenschneidern müssen, ist es immer noch gut zu wissen, woraus unsere Kleidung besteht – und vielleicht noch wichtiger als auch schon.
Denn mit solchem Wissen können wir in umweltfreundlichere Mode investieren und unsren persönlichen Co2-Footprint verringern.
Woraus bestehen künstliche Fasern?
Synthetische oder künstliche Fasern werden durch chemische Prozesse erzeugt und nicht aus natürlichen Quellen gewonnen. Zu den gebräuchlichsten synthetischen Fasern gehören Polyester, Nylon und Acryl – viele unserer Kleidungsstücke sind aus genau solchen Fasern gemacht.
Diese können speziell auf bestimmte Eigenschaften hin entwickelt werden. Während Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen eine jahrhundertelange Geschichte haben, sind synthetische Fasern ein relativ neues Phänomen in unserem Leben.
So wurde beispielsweise Nylon erst 1927 kreiert und kam 1939 auf den Markt. Seitdem ist es aus den Kleiderschränken rund um den Globus nicht mehr wegzudenken.
Warum Synthetikstoffe problematisch für die Umwelt sind
Obwohl verbraucherfreundlich, haben synthetische Fasern erhebliche ökologische Nachteile. Sie unterstützen die fossile Brennstoffindustrie und tragen zur Umweltverschmutzung bei, da sie nicht biologisch abbaubar sind.
Beim Waschen von Kleidung aus fossilen Brennstoffen wird Mikroplastik freigesetzt. Es wird geschätzt, dass zwischen 16 und 35 Prozent des weltweit in die Ozeane freigesetzten Mikroplastiks von synthetischen Textilien stammen.
Die verschiedenen Arten von Synthetikstoffen
Polyester ist heute der am häufigsten verwendete synthetische Stoff. Sie finden ihn vor allem in Blusen und Hosen und in wasserdichter Kleidung und Rucksäcken.
Nylon hingegen wird vor allem in Sportbekleidung, Badebekleidung und Strümpfen verwendet. Elastan oder Spandex wiederum ist bekannt für seine Dehnbarkeit und findet sich daher oft in Loungewear, Jeans oder Unterwäsche.
Acryl schliesslich wird meist zur Herstellung gestrickter Stoffe für Pullover, Schals und Mützen verwendet.
Synthetikmischungen – ein Kompromiss?
Die obengenannten wie weitere synthetische Fasern können alleine ein textiles Material bilden, aber Hersteller können sie auch mit jeweils anderen synthetischen oder natürlichen Fasern mischen.
Diese Mischungen sollen technische Nachteile einer oder mehrerer verwendeter Fasern ausgleichen und ihre Vorteile kombinieren.
Es gibt auch halbsynthetische Fasern, die Eigenschaften von natürlichen und synthetischen Fasern aufweisen. Ein Beispiel dafür ist Rayon oder Viskose, eine künstliche Zellulosefaser und Halbsynthetik.
Wie man mit bereits vorhandenen Synthetikfasern umgeht
Kleidung aus synthetischen Fasern hat viele der gleichen Bedürfnisse wie solche aus Naturfasern. Um sie gut zu pflegen, sollten wir sie nur bei Bedarf waschen und die Waschanweisungen befolgen.
Im Gegensatz zu Kleidung aus Naturfasern setzen Kleidungsstücke aus synthetischen Fasern beim Waschen jedoch Mikroplastik frei.
Leider wird Kleidung weniger oft recycelt, als wir es uns wünschen würden. Wenn Sie Kleidungsstücke haben, die Sie recyceln möchten, sollten Sie sich über lokale Programme informieren.
Bessere Alternativen zu herkömmlichen Synthetics
Verschiedene synthetische Fasern haben unterschiedliche Eigenschaften, ebenso wie ihre nachhaltigsten Alternativen. Der Stoff Tencel von Tencing zum Beispiel ist eine hervorragende Alternative zum Polyester.
Bio-Baumwolle eignet sich bestens als Alternative zu Unterwäsche aus synthetischen Fasern – und kommt atmungsaktiv!
Für Sportbekleidung oder Performance-Kleidung können Kleidungsstücke aus recycelten synthetischen Fasern eine praktische und nachhaltige Option sein.