Bräune um jeden Preis? Die Schattenseiten des Solariums
Das Streben nach der perfekten Bräune treibt viele ins Solarium. Doch die damit verbundenen Gesundheitsrisiken werden leider oft unterschätzt.
Sonnenstudios versprechen eine schnelle und bequeme Möglichkeit, den gewünschten Teint zu erreichen, aber die langfristigen Folgen können gravierend sein. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass künstliche UV-Strahlung weniger schädlich sei als die natürliche Sonne.
Doch diese Annahme ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Wir klären, warum das so ist.
Solarium: Ein Risikofaktor für Hautkrebs
Die intensiven UV-Strahlen im Solarium erhöhen das Risiko für verschiedene Hautkrebsarten signifikant. Besonders alarmierend für junge Nutzerinnen und Nutzer:
Wer schon vor dem 20. Lebensjahr regelmässig Solarien nutzt, steigert das Melanomrisiko um fast die Hälfte. Bei Personen unter 35 Jahren steigt jenes Risiko um beeindruckende 75 Prozent an.
Dies steht in scharfem Kontrast zum Bild eines gesunden Teints durch Bräunung.
Hautalterung vorprogrammiert
Aber nicht nur das Krebsrisiko steigt. Auch vorzeitige Hautalterungserscheinungen sind eine direkte Folge regelmässiger Solarienbesuche.
Faltenbildung, Verlust der Elastizität und Pigmentstörungen sind nur einige Beispiele dafür, wie künstliches UV-Licht der Haut schadet. Eine ledrige Hautbeschaffenheit ist eine weitere unangenehme Begleiterscheinung des häufigen «Indoor Tannings».
Diese kosmetischen Effekte widersprechen ironischerweise dem Wunsch nach einem jugendlichen Aussehen durch gebräunte Haut. Langfristig führt die Nutzung von Solarien somit zum Gegenteil des angestrebten Schönheitsideals.
Vitamin D-Mangel trotz Solarium?
Ein weiterer Irrglaube ist die Vorstellung, dass man seinen Vitamin-D-Bedarf problemlos durch regelmässige Besuche im Solarium decken könne. Das entspricht keinesfalls der Realität.
Im Solarium kommt überwiegend UVA-Licht zum Einsatz. Unser Körper benötigt allerdings UVB-Licht, um Vitamin D herstellen zu können.
Gesunde Alternativen bieten somit vitamin-D-reiche Nahrungsmittel oder entsprechend angereicherte Produkte.
Gefährdete Zielgruppen im Fokus
Auch wenn es schwer vorstellbar ist: Der Gang ins Solarium kann ernsthafte Verletzungen nach sich ziehen. Von Verbrennungen über Bewusstlosigkeit bis hin zu Augenschädigungen reicht das Spektrum möglicher Notfälle infolge eines Besuchs im Bräunungsstudio.
Und auch der Glaube daran, dass eine sogenannte Basisbräune uns vor Sonnenbrand schützt, hält sich nach wie vor hartnäckig. Doch ihm fehlt es an jeder wissenschaftlichen Grundlage.
Jugendliche stellen übrigens eine besonders gefährdete Gruppe dar, wenn es um die Nutzung von Solarien geht. Ihr natürliches Bedürfnis nach sozialer Anerkennung gepaart mit dem Drang zur Selbstoptimierung verleitet sie leicht dazu, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Die Rolle staatlicher Regulierung
In einigen Ländern wurden bereits Massnahmen ergriffen, um Jugendlichen den Zugang zu Solarien zu erschweren oder gar ganz zu verbieten. Diese gesetzlichen Regelungen zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Gefahren künstlicher UV-Strahlung zu schärfen.
So soll langfristig die Zahl neuer Hautkrebsfälle reduziert werden. Allerdings liegt es letztlich in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich über mögliche Gefahren zu informieren und bewusste Entscheidungen bezüglich der eigenen Gesundheit treffen.
Der Schlüssel liegt in Aufklärung und Eigenverantwortlichkeit – weg vom Mythos einer risikofreien Bräune hin zur Realität ihrer potentiellen Gefahren.