Kann in Kosmetika enthaltener Talk Krebs auslösen?
In einem Gerichtsverfahren behauptet eine Frau, Krebs durch das in Kosmetika enthaltene Talk bekommen zu haben. Was sagt die Wissenschaft zur Thematik?
Schönheitsprodukte sind ein fester Bestandteil unseres Alltags. Doch was, wenn diese Produkte uns mehr schaden als nützen?
Ein Inhaltsstoff, der in vielen Kosmetikprodukten zu finden ist und momentan im Fokus steht, ist Talk. Dieser natürliche Mineralstoff wird wegen seiner seidigen Textur und feuchtigkeitsabsorbierenden Eigenschaften gerne verwendet.
Aber könnte er auch Krebs verursachen?
Talkum – Der unsichtbare Feind in Ihrem Schminkkoffer
Die Bedenken gegenüber Talk haben sich von Babypuder auf Gesichtspuder, Lidschatten und Rouge ausgeweitet. Mit gutem Grund.
In den USA häufen sich Gerichtsverfahren wegen angeblicher Asbestkontamination durch Talk. Mesotheliom ist eine Krebsart, die meistens den Magen oder die Lunge betrifft. Sie hat kürzlich Schlagzeilen gemacht.
Eine britische Frau behauptet in einem US-Gerichtsverfahren, dass ihre Erkrankung durch den Gebrauch von amerikanischem Make-up entstanden sein soll. Es enthielt möglicherweise asbesthaltigen Talk.
Von Babypuder bis Blush: Wie gefährlich ist Talk wirklich?
Bereits früher wurde Talk mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Und obwohl wissenschaftliche Studien nicht eindeutig waren, wurde Babypuder tausendfach vor US-Gerichten als möglicher Faktor für Eierstockzysten und Endometriumkrebs genannt.
Johnson & Johnson, ein bekannter Hersteller von Babypuder, hat kürzlich angekündigt bis zu 8,9 Milliarden Dollar bereitzustellen. So sollen alle gegenwärtigen und zukünftigen Talk-Klagen beigelegt werden.
Trotz dieser Zahlung beteuert das Unternehmen jedoch weiterhin die Sicherheit seines kosmetischen Talkums.
Kosmetikindustrie im Wandel: Ist der Verzicht auf Talkum die Lösung?
Trotz der Kontroversen rund um den Inhaltsstoff wird Talk in der Kosmetikbranche immer noch weitgehend akzeptiert. Einige Marken wie Chanel, Revlon und L'Oréal haben jedoch bereits begonnen, ihn aus einigen ihrer Produkte zu entfernen.
Inzwischen gibt es auch eine Reihe von Alternativen zu Talk wie Silica, Zinkoxid oder Reispulver. Angesichts anhaltender Gerichtsverfahren könnte dies dazu führen, dass wir schon bald keine Kosmetika mit diesem Inhaltsstoff mehr sehen werden.