Mentale Stärke, körperliche Gesundheit: Die unterschätzte Verbindung
Die Verbindung zwischen Denken und körperlicher Gesundheit ist stärker, als wir denken. Eine Untersuchung zeigt auf, wie wir diese Beziehung richt nutzen können
In unserer hektischen Welt konzentrieren wir uns oft nur auf körperliche Gesundheit. Dabei übersehen wir häufig, wie eng unser geistiges Wohlbefinden damit verknüpft ist.
Mentale Stärke ist der Schlüssel zu einem gesunden Körper. Sie beeinflusst nicht nur unsere Stimmung, sondern auch unsere physische Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft gegen Krankheiten.
Wir werfen einen Blick auf eine Studie aus den USA.
Ungewöhnliche Harvard-Studie
In einer bemerkenswerten Studie lud Harvard-Forscherin Ellen Langer ältere Männer ein. Eine Woche lang verbrachten diese in einer Umgebung, die sie an ihre jungen Jahre erinnerte.
Mit Kunstwerken, Musik und Spielen aus den späten 1950er Jahren.
Die Ergebnisse waren verblüffend: Die Teilnehmer zeigten deutliche Verbesserungen bei Gehör, Gedächtnis und allgemeinem Wohlbefinden.
Mind over Body?
Laut Langer gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen unserer geistigen Einstellung und unserer Gesundheit.
In ihrem Buch «The Mindful Body» argumentiert sie gegen die Annahme eines unvermeidbaren gesundheitlichen Niedergangs im Alter.
Und betont stattdessen das Potenzial von positivem Denken für unsere Vitalität.
Erforschung der mentalen Kraft
Langers Forschung beinhaltet zahlreiche Studien zur Wechselwirkung zwischen Geisteshaltung und Physiologie.
So führte beispielsweise das Übernehmen kleiner Verantwortlichkeiten oder das Pflegen einer Pflanze bei Bewohnern eines Pflegeheims zu einer höheren Überlebensrate.
Ebenso verloren Hausangestellte mehr Gewicht, wenn sie ihre Arbeit als Training ansahen.
Die Macht der Erwartung
Trotz solcher Ergebnisse werden die Auswirkungen unserer Gedanken auf unseren Körper oft als «Placebo-Effekt» abgetan und nicht ernst genommen. Langer argumentiert jedoch, dass das Potenzial des Placebos zur Heilung noch weitgehend ungenutzt ist.
So konnten in einigen Studien Antidepressiva und Beruhigungsmittel keine besseren Wirkungen erzielen als Placebos.
Den Geist nutzen für ein gesundes Leben
Laut Langer können wir durch Änderungen unserer Denkweise unsere Gesundheit positiv beeinflussen. Sie empfiehlt unter anderem, medizinische Ratschläge kritisch zu hinterfragen und individuelle Risiken realistisch einzuschätzen.
Zudem sollten wir uns bewusst machen, dass unsere Entscheidungen nie absolut richtig oder falsch sind und soziale Vergleiche meiden.
Mehr Achtsamkeit im Alltag
Eine weitere Empfehlung von Langer ist es, achtsamer mit den eigenen Erfahrungen umzugehen. Etwa Schmerzen oder Stimmungsschwankungen bewusster wahrzunehmen und deren Veränderlichkeit anzuerkennen.
Dadurch könnten wir starre Glaubenssätze über Krankheiten aufbrechen und Momente des Glücks oder der Gesundheit intensiver erleben.