Tränen auf der Yogamatte: Warum der emotionale Ausbruch normal ist
Passierte es Ihnen schonmal, dass Sie beim Yoga weinen mussten? Damit sind Sie nicht allein. Das Phänomen ist auch in der Psychologie bekannt.
Weinen beim Yoga ist ein Vorkommnis, das vielen Praktizierenden bekannt ist. Manchmal fliessen Tränen aus Trauer oder Frustration und manchmal scheint es keinen offensichtlichen Grund zu geben.
Die Gründe können vielfältig sein – von physischem Schmerz bis hin zur emotionalen Freisetzung durch bestimmte Posen oder Atemtechniken.
Die Vorstellung, dass Emotionen in unserem Körper gespeichert und durch Bewegung freigesetzt werden können, findet sich nicht nur im Yoga. Auch in der Psychologie ist das bekannt.
Atmung als entscheidender Faktor
Der renommierte Psychiater Bessel van der Kolk hat diese Theorie in seinem Buch «The Body Keeps the Score» dargelegt. Und dabei seine jahrzehntelange Erfahrung mit Trauma-Patienten genutzt.
Auch wenn die genauen Mechanismen noch unklar sind. Forschungen deuten darauf hin, dass unsere Atmung eine entscheidende Rolle bei dem Prozess spielt.
Max Strom, ein bekannter Atemlehrer und Autor, ist davon überzeugt, dass bestimmte Atemmuster uns dabei helfen können, unsere Emotionen freizusetzen.
Was tun, wenn Tränen fliessen?
Falls Sie also während einer Yogastunde anfangen zu weinen – keine Panik. Melissa Renzi, eine erfahrene Yoga-Lehrerin rät dazu, die «drei C's»anzuwenden: Neugierde (Curiosity), Mitgefühl (Compassion) und Mut (Courage).
Auch für Yoga-Lehrer kann es herausfordernd sein, mit weinenden Schülern umzugehen. Wichtig ist hierbei vor allem Einfühlungsvermögen und Geduld.
Anstatt sofort einzugreifen, sollten Lehrer ihren Schülern zunächst Raum geben, ihre Emotionen auszuleben.