Gruppenmeditation – darum ist sie jetzt im Trend
Alleine, zurückgezogen, an einem ruhigen Ort – so geht Meditieren. Ja – aber nicht nur. Denn: Der Trend geht zur Gruppe. Wir erklären, warum.
Es ist noch gar nicht so lange her: Corona und die gesundheitliche bis existenzielle Unsicherheit, die die Pandemie mit sich brachte. Auf der Suche nach Trost und Heilung wandten sich nicht wenige Menschen der Meditationspraxis zu.
Achtsamkeit, Tiefenentspannung und ein weiteres Bewusstsein locken mit Halt und «Erdung». Meditations-Apps und Online-Plattformen liefern die besten Lehrer direkt in die eigenen vier Wände.
Im Westen wird Meditation gerne als eine individuelle Sache angesehen. Spannend also, dass die Forschung zunehmend die Seiten einer kollektiven Praxis beleuchtet – und ihre Vorteile bestätigt.
Eine jahrtausendealte Praxis vieler Kulturen
Quer durch die Kulturen spielten Klöster, Ashrams und andere spirituelle Gemeinschaften eine zentrale Rolle für kollektive Meditationserfahrungen. Im Westen hat Meditation in den letzten Jahren auch in säkularen Bereichen einen festen Ort erhalten.
Wer nicht allein, sondern gemeinsam mit anderen meditiert, profitiert von den Erfahrungen bis «Weisheit» anderer. Man kann begleitet werden, aber auch andere in ihren Fragen oder Zweifeln zur Seite stehen.
Grund genug, genauer hinzusehen, warum sich eine Meditationspraxis im Rahmen einer spirituellen Gemeinschaft das Ausprobieren durchaus lohnt.
Gute Voraussetzungen für tiefere Achtsamkeit
Wer einen festen Termin mit anderen hat, tritt mit einer erhöhten Aufmerksamkeit und einer gewissen Selbstverpflichtung in die Meditationspraxis ein. Ausserdem ist man in der Regel regelmässiger und für eine bestimmte Zeit dabei – was tiefere, transformative Erfahrungen fördert.
Zugehörigkeit jenseits des Ich
Vielleicht haben Sie es bei einem Konzert erlebt, einer Gipfeltour, einem Gottesdienst oder einer Messeveranstaltung: die mitreissende Atmosphäre, wenn man in etwas Grösserem aufgeht.
Genau dieser Effekt kann sich beim Meditieren in einer Gruppe ergeben: eine kraft- bis geistvolle Stimmung umgreift Sie und Sie spüren, wie Sie Teil eines grösseren Ganzen sind.
Sinn im Menschsein (er-)leben
Ganz pragmatisch gedacht: Manchem von uns fällt es schwer, sich allein zur Meditation aufzuraffen. Vieles geht uns leichter von der Hand, wenn wir es gemeinsam machen – Meditation ist da keine Ausnahme.
Als soziale Wesen tut uns die Verbindung mit anderen Menschen gut. Mehr noch, wenn wir nach einem sinnvollen «Inhalt» unseres Lebens suchen.
Gemeinschaft mit anderen ist die erste Grundlage unserer Existenz überhaupt – und Meditation ein guter Ort, sie zu (er-)leben und die Perspektive des Selbst in einen Horizont lebendiger Diversität zu verlagern.
In Gemeinschaft zu Hause: Communitys online
Einer der Pluspunkte, die die Pandemie hinterlassen hat, sind nützliche Apps. Das gilt auch für Meditations-Formen – von Face-to-Face-Sessions zu grossen Gruppen ist das Angebot so breit wie unsere Spiritualität Formen entfaltet.
Die Online-Plattform Banyan zum Beispiel bietet Live-Sitzungen, Kurse, Diskussionen und mehr an, über die eine digitale Meditationsgemeinschaft gepflegt wird. Die Plum Village Meditation ihrerseits bietet offene Gruppenmeditationen für Menschen aus der ganzen Welt an und fördert über «Affinitätsgruppen» gezielt Nähe.
Darüber hinaus sind auch lokale Fitness-Center und Yogagruppen gute Anknüpfungspunkte für gemeinschaftliche spirituelle Praxis.
Werden Sie selbst zum Einladenden
Vielleicht aber finden Sie in unserem letzten Vorschlag das Passende für sich selbst: Holen Sie Ihre Freunde zusammen und meditieren Sie zusammen. Im besten Fall wird Ihre Verbindung zueinander noch stärker in Bezug auf das, was uns alle zusammenhält!