Wie Bewegung Depressionen vertreibt

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

Am 16.09.2024 - 06:14

Sport bei Depressionen ist ein wirksames Mittel. Ärzte verschreiben diesen in manchen Fällen nicht grundlos.

älteres paar beim spaziergang
Die Tradition des «Waldbadens» hat langen Bestand in der japanischen Tradition: Es wirkt regenerierend auf den Körper. - Depositphotos

Wer unter Depressionen leidet, kennt das Gefühl der bleiernen Müdigkeit nur zu gut. Die Couch scheint oft der einzige Freund.

Doch gerade regelmässige körperliche Aktivität kann hier einen Silberstreif am Horizont darstellen und die Stimmung merklich heben. Für Menschen mit leichter bis mittelschwerer Depression kann Sport eine echte Therapiealternative sein.

Nicht die Art der Bewegung steht im Vordergrund, sondern der Spass daran. Denn ohne Freude an der Sache wird es schwer, sich aufzuraffen.

Von Null auf Hundert: So finden Sie zurück in ein aktives Leben

Nicht jeder ist ein geborener Sportler und gerade nach einer längeren Pause fällt der Einstieg schwer. Experten empfehlen daher, langsam anzufangen.

frau, mit kissen zwischen die beine geklemmt, traurig, auf bett liegend
Igeln Sie sich Zuhause ein? Das wirkt kontraproduktiv. Bewegen Sie sich stattdessen. Mindestens 150 Minuten pro Woche. - Depositphotos

Erhöhen Sie Schritt für Schritt das Pensum bis zur empfohlenen wöchentlichen Dosis von 150 Minuten moderater Aktivität. Selbst kurze Spaziergänge können bereits Wunder wirken, den Kopf freimachen und entspannen.

Der Schlüssel liegt in der Regelmässigkeit und im Finden einer Tätigkeit, die Freude bereitet.

Aktiv werden – aber wie?

Die Möglichkeiten sind vielfältig: Mannschaftssportarten bieten nicht nur Bewegung, sondern auch sozialen Anschluss. Wer es lieber individuell mag, findet vielleicht seine Berufung in Kursangeboten von Fitnessstudios.

Oder im bewussten Verzicht auf Auto und öffentliche Verkehrsmittel zugunsten des Fahrrads oder eigener Füsse. Für Naturfreunde könnten Projekte wie das Green Gym interessant sein.

Hier verbindet man Umweltschutz mit persönlicher Fitness ausserhalb stickiger Hallenluft. Und wer Gesellschaft beim Spazieren bevorzugt, dem stehen gemeinsame Gruppen offen.

Bewegung verschrieben bekommen

In manchen Fällen kann sogar vom Arzt Sport als Medizin verschrieben werden. Besonders dann, wenn lange kein Sport getrieben wurde oder Unsicherheiten bezüglich des eigenen Gesundheitszustands bestehen.

Dieses Angebot richtet sich vor allem an Personen mit leichter bis mittelschwerer Depression. Es umfasst meist mehrere Einheiten pro Woche unter professioneller Anleitung über einen Zeitraum von zehn Wochen hinweg.

gruppe beim spazierengehen, aufnahme der füsse
Bewegung an der frischen Luft, auch gemeinschaftlich, ist heilsam. - Depositphotos

Diese speziellen Programme können je nach lokalen Gegebenheiten kostenlos oder vergünstigt angeboten werden. Sie stellen somit eine niederschwellige Möglichkeit dar, aktiv gegen depressive Verstimmungen vorzugehen.

Mehr als nur Sport: Weitere Hilfen bei Depression

Neben körperlicher Betätigung gibt es natürlich weitere Behandlungsoptionen für depressive Erkrankungen. Dazu zählen etwa Gesprächstherapien oder medikamentöse Unterstützung durch Antidepressiva sowie verschiedene Selbsthilfeansätze.

Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit einem Hausarzt ist essenziell für Betroffene. Dieser kann eine individuelle Beratung hinsichtlich möglicher Therapieformate bieten und gemeinsam entscheiden helfen, welche Massnahmen sinnvoll sind.

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