Nachhaltig stylisch: Innovative Leder-Alternativen
Immer mehr Modelabels und Designer setzen auf nachhaltige Alternativen zu herkömmlichem Leder. Die besten stellen wir Ihnen hier vor.
Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der Stunde, und das gilt auch in der Modeindustrie. Immer mehr Marken richten sich auf fair produzierte Angebote aus, und viele Kunden kaufen aus Überzeugung «Fair Fashion».
Dazu gehören zum Beispiel Secondhand-Mode oder Accessoires aus veganem Leder. Doch können die alternativen Materialien echtem Leder standhalten, wenn es um Look, Feel und Preis geht?
Und: Wie werden die grünen Alternativen überhaupt hergestellt, was macht sie aus?
Piñatex – Ananasblätter statt Kuhhaut
Piñatex ist eine innovative Lederalternative aus Ananasblattfasern. Es bietet nicht nur eine pflanzliche Alternative zu Leder, es unterstützt auch lokale Bauern durch zusätzliches Einkommen.
Allerdings ist Piñatex nicht vollständig biologisch abbaubar. Das Grundmaterial besteht laut Angaben von Ananas Anam aus 80 Prozent Ananasblattfaser und 20 Prozent PLA (Polylactide). Diese können unter industriellen Bedingungen abgebaut werden.
Mylo: Mode aus Pilzen
Mylo™ ist eine nachhaltige Lederalternative, die aus Myzel hergestellt wird, der unterirdischen, wurzelähnlichen Struktur von Pilzen. Das Material ist weich, strapazierfähig und vegan, bietet jedoch die begehrten Eigenschaften von Leder, jedoch ohne seine Umweltauswirkungen.
Mylo™ wird von führenden globalen Unternehmen wie adidas und Stella McCartney verwendet. Bolt Threads, ein Unternehmen für Materiallösungen mit Sitz in Berkeley, Kalifornien, hat Mylo™ entwickelt.
Das Unternehmen orientiert sich an der Natur und entwickelt Materialien für die Bekleidungsindustrie, um eine nachhaltigere Zukunft zu fördern.
Bio-Tex: Luxuriöse Textur durch Fermentation
Eine weitere vielversprechende vegane Lederalternative ist Bio-Tex von Modern Meadow. Dieses Material wird durch einen einzigartigen Fermentationsprozess unter Verwendung natürlicher Rohstoffe wie beispielsweise Zucker oder Hefe hergestellt.
Laut Modern Meadow könnten die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung von Bio-Tex im Vergleich zu chromgegerbtem Leder um über 90 Prozent reduziert werden.
Kaktusleder und Kork
Desserto's Kaktusleder ist eine weitere vegane Lederalternative, die in den letzten Jahren Aufmerksamkeit erregt hat. Es wird aus Opuntien gewonnen, einer Kakteengattung, die vor allem in Mexiko heimisch ist.
Der Produktionsprozess kommt ohne schädliche Chemikalien oder übermässigen Wasserverbrauch aus.
Kork hat in den letzten Jahren als innovatives Mode-Material an Beliebtheit gewonnen. Kork ist nicht nur wasserresistent, erneuerbar und vollständig recycelbar; es ist auch langlebig, leichtgewichtig und einfach sauber zu halten.
MuSkin, Wachstuch und Bio-Baumwolle
Wachstuch oder gewachste Baumwolle sind ein stilvolles, vielseitiges Material, das traditionell für Jeans und Taschen verwendet wird. Es ist wasserabweisend wie Leder, aber viel leichter zu reinigen.
Eine weitere interessante Lederalternative aus der Welt der Pilze stammt von Life Materials: MuSkin. Dieses organische Textil besteht aus einem bestimmten Pilztypen.
Es kann in speziellen Formen gezüchtet werden und benötigt keine schädlichen Chemikalien zur Imprägnierung.
Kokosnuss- und Fruchtleder
Diese neuen, vegane Materialien werden komplett aus Abfallprodukten der Kokosindustrie und von Fruchtabfällen hergestellt. Trotz seiner Haltbarkeit kann es nach Gebrauch kompostiert werden.
Vegea ist ein Material aus wiederverwendeten Traubenabfällen – Fruchtfleisch, Kerne, Haut und Stiele. Diese kommen von Weingütern aus Italien und werden zu luxuriösen Accessoires für Damen und Herren verarbeitet.
Das mag zunächst gewöhnungsbedürftig klingen, tatsächlich sieht man allerdings kaum einen Unterschied zu herkömmlichen Leder-Accessoires: Die grünen Alternativen stehen den Originalen weder in Optik noch in Qualität nach und sind definitiv eine zukunftsträchtige Wahl.