Umweltbelastung: Die dunkle Seite von Nylon
Jeder kennt sie: die Nylonstrumpfhosen. Wir erklären, warum Nylon umweltschädlich ist und wieso Sie auf das glänzende Material besser verzichten sollten.
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Nylon ist aus dem Alltag vieler Frauen nicht wegzudenken – von Strumpfhosen bis hin zu Sportkleidung. Seine Beliebtheit verdankt es seiner Vielseitigkeit, Haltbarkeit und dem angenehmen Tragegefühl.
In Kleiderschränken weltweit findet man unzählige Nylon-Produkte, die als praktisch und modisch gelten. Doch hinter der glänzenden Fassade verbirgt sich eine weniger schmeichelhafte Wahrheit.
Was viele Verbraucherinnen nicht wissen: Nylon hat eine dunkle Seite, die unserer Umwelt schadet. Die Produktion und Entsorgung dieses Kunststoffs hinterlässt einen beträchtlichen ökologischen Fussabdruck.
Eine Wunderwaffe erobert die Welt
Nylon wurde 1935 von dem amerikanischen Chemiker Wallace Carothers erfunden. Drei Jahre später wurde es erstmals als Bürstenkopf bei einer Zahnbürste verwendet.

Der Durchbruch kam 1940 mit der Einführung von Damenstrumpfhosen aus Nylon, die schnell zum unverzichtbaren Bestandteil der Frauenmode wurden. Heute wird Nylon in einer Vielzahl von Produkten verwendet, darunter Badeanzüge, Regenmäntel oder Sportbekleidung.
Es macht etwa 12 Prozent aller weltweit produzierten synthetischen Fasern aus und findet auch Anwendung in zahlreichen Industriezweigen. Zu nennen sind hier der Automobil- und Luftfahrtsektor oder die Herstellung von Verpackungen und verschiedenen Haushaltsartikeln.
Elastisch, pflegeleicht und gut?
Nylon überzeugt in der Mode durch seine hervorragende Elastizität und Dehnbarkeit, die Kleidungsstücke angenehm und formbeständig macht. Die synthetische Faser passt sich der Haut sehr angenehm an und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl.
Die Kunstfaser ist extrem reissfest, scheuert nicht und trocknet schnell. Zudem lässt sich Nylon hervorragend mit anderen Materialien mischen und verbessert deren Eigenschaften.
Nylon ist pflegeleicht, knittert kaum und behält seine Form. Die glatte, seidig-transparente Oberfläche macht den Stoff zu einem Liebling der Modeindustrie, der sich vielseitig einsetzen lässt
Die Schattenseiten des Stoffes
Trotz seiner Vorteile gibt es auch Nachteile, die nicht ignoriert werden sollten. Einer davon ist seine Haltbarkeit – einerseits ein Segen für den Nutzer, andererseits ein Fluch für unsere Umwelt.
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Denn obwohl Nylon sehr langlebig ist, werden viele Kleidungsstücke aus diesem Material aufgrund schlechter Qualität oft nach kurzer Zeit entsorgt. Dazu kommt das Problem der nicht-biologischen Abbaubarkeit.
Wissenschaftler schätzen, dass es zwischen 30 und 40 Jahre dauert, bis sich Nylon zersetzt hat. In dieser Zeit besteht die Gefahr, dass Tiere Teile des Nylons fressen oder sich in nylonhaltigen Fischernetzen verfangen, wenn sie nicht korrekt entsorgt werden.
Nachhaltige Alternativen zu Nylon
Zum Glück gibt es Unternehmen, die nachhaltigere Alternativen zu Nylon entwickelt haben. Dazu gehören recyceltes Nylon und biologisch abbaubares Nylon.
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Diese Alternativen reduzieren die Umweltbelastung erheblich, ohne auf die Vorteile des Nylons verzichten zu müssen. Unternehmen wie Patagonia und Peony setzen auf recyceltes Nylon, während andere Marken innovative Materialien wie Bio-Nylon aus nachwachsenden Rohstoffen entwickeln.
So können wir weiterhin unsere Lieblingsstücke anziehen, ohne unseren Planeten zu belasten.
Der Wandel ist machbar
Nylon mag zwar bestimmte Eigenschaften haben, die es für spezielle Anwendungen besonders geeignet machen. Doch wir dürfen nicht länger die negativen Auswirkungen seiner weit verbreiteten Nutzung auf die Erde und das Ökosysteme ignorieren.
Es liegt an uns allen, nachhaltigere Materialien zu wählen und eine Nachfrage nach alternativen Stoffen zu schaffen. Zum Schutz unseres Planeten.