Warum Nylon so schädlich ist und welche Alternativen es gibt

Judith Heede
Judith Heede

Am 16.12.2023 - 11:09

Fast jeder hat eine, doch die wenigsten wissen, dass Nylonstrumpfhosen schlecht für die Erde und das Klima sind. Hier erfahren Sie warum.

Nackte Frauenbeine mit einem Nylon-Kniestrumpf.
Nylonstrumpfhosen hat jede Frau im Schrank. - Depositphotos

Fast jede Frau hat sie im Schrank, jedoch weiss kaum einer, wie schädlich sie ist: die Nylonstrumpfhose. Die ökologischen Herausforderungen, die mit der Herstellung und Verwendung des Materials einhergehen, sind noch weitgehend unbekannt.

Wir erklären, warum Nylon so umweltschädlich ist und wieso Sie auf das glänzende Material besser verzichten sollten. Zudem stellen wir Ihnen die besten nachhaltigen Alternativen vor.

Schwarz-Weiss Fotografie von Blondine in Vintage Mode auf Sitzhocker mit Nylons.
Nylonstrumpfhosen sind seit den 1940er Jahren nicht mehr vom Modemarkt wegzudenken. - Depositphotos

Seit seiner Entdeckung vor wenigen Jahrzehnten hat sich Nylon in zahlreichen Branchen durchgesetzt. Besonders in der Modeindustrie ist das synthetische Gewebe aufgrund seiner speziellen Eigenschaften sehr gefragt.

Wunderstoff mit schweren Folgen

Nylon wurde 1935 von dem amerikanischen Chemiker Wallace Carothers erfunden. Drei Jahre später wurde es erstmals als Bürstenkopf bei einer Zahnbürste verwendet.

Der Durchbruch kam 1940 mit der Einführung von Damenstrumpfhosen aus Nylon, die schnell zum unverzichtbaren Bestandteil der Frauenmode wurden. Heute wird Nylon in einer Vielzahl von Produkten verwendet, darunter Badeanzüge, Regenmäntel oder Sportbekleidung.

Es macht etwa 12 Prozent aller weltweit produzierten synthetischen Fasern aus und findet auch Anwendung in zahlreichen Industriezweigen. Zu nennen sind hier der Automobil- und Luftfahrtsektor oder die Herstellung von Verpackungen und verschiedenen Haushaltsartikeln.

Die dunkle Seite des Nylons

Trotz seiner Vorteile gibt es auch Nachteile, die nicht ignoriert werden sollten. Einer davon ist seine Haltbarkeit – einerseits ein Segen für den Nutzer, andererseits ein Fluch für unsere Umwelt.

Mann in transparenter Nylon Jacke vor gelbem Hintergrund.
Mode aus Nylon ist praktisch, aber nicht nachhaltig. - Depositphotos

Denn obwohl Nylon sehr langlebig ist, werden viele Kleidungsstücke aus diesem Material aufgrund schlechter Qualität oft nach kurzer Zeit entsorgt. Dazu kommt das Problem der nicht-biologischen Abbaubarkeit.

Wissenschaftler schätzen, dass es zwischen 30 und 40 Jahre dauert, bis sich Nylon zersetzt hat. In dieser Zeit besteht die Gefahr, dass Tiere Teile des Nylons fressen oder sich in nylonhaltigen Fischernetzen verfangen, wenn sie nicht korrekt entsorgt werden.

Nachhaltige Alternativen zu Nylon

Zum Glück gibt es Unternehmen, die nachhaltigere Alternativen zu Nylon entwickelt haben. Dazu gehören recyceltes Nylon und biologisch abbaubares Nylon.

Frauenbeine in schwarzen Nylonstrumpfhosen vor pinkem Hintergrund.
Nylon ist stark und besonders haltbar. - Depositphotos

Diese Alternativen reduzieren die Umweltbelastung erheblich, ohne auf die Vorteile des Nylons verzichten zu müssen. Unternehmen wie Patagonia und Peony setzen auf recyceltes Nylon, während andere Marken innovative Materialien wie Bio-Nylon aus nachwachsenden Rohstoffen entwickeln.

Diese Alternativen reduzieren die Umweltbelastung erheblich, ohne auf die Vorteile des Nylons verzichten zu müssen. So können wir weiterhin unsere Lieblingsstücke anziehen, ohne unseren Planeten zu belasten.

Der Wandel ist machbar

Nylon mag zwar bestimmte Eigenschaften haben, die es für spezielle Anwendungen besonders geeignet machen. Doch wir dürfen nicht länger die negativen Auswirkungen seiner weit verbreiteten Nutzung auf die Erde und das Ökosysteme ignorieren.

Es liegt an uns allen, nachhaltigere Materialien zu wählen und eine Nachfrage nach alternativen Stoffen zu schaffen. Zum Schutz unseres Planeten.

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