Warum unser Haar machmal früher ergraut als erwartet

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Am 09.09.2024 - 15:57

Haben Sie beim Blick in den Spiegel die ersten grauen Haare entdeckt, obwohl Sie doch erst in Ihren Dreissigern sind? Das ist nicht so selten, wie Sie denken.

Frau mit grauem Haaransatz
Es ist ein verbreitetes Phänomen, dass Frauen bereits in ihren Dreissigern die ersten silbernen Fäden im Haar entdecken. - Depositphotos

Warum verwandelt sich eine jugendliche Haarpracht plötzlich in ein silbernes Meer? Die Antwort auf diese Frage fasziniert Menschen weltweit seit Jahrzehnten.

Es ist ein Phänomen, das jeden betrifft – aber nur wenige verstehen die wissenschaftlichen Hintergründe. Tatsächlich gibt es bestimmte Menschen, bei denen graue Haare früher auftreten als bei anderen.

Dabei spielt unsere genetische Veranlagung die Hauptrolle im grauen Haarspiel. Wer also Eltern hat, deren Kopfhaar frühzeitig ergraute, könnte selbst auch dazu neigen.

Wenn Pigmente Pause machen

In jedem unserer Haare arbeiten Pigmentzellen unermüdlich daran, Farbe zu produzieren und unser Haar lebendig erscheinen zu lassen. Stellen diese Zellen die Produktion der Farbpigmente jedoch langsam ein, erscheint das Haar weiss.

Gemischt mit noch pigmentierten Strähnen ergibt dies den bekannten grauen Schimmer. Dieser Prozess beginnt bei einigen schon in ihren Dreissigern oder noch früher.

junger Mann im weissen Shirt und grauen Strähnen
Ernährung, Stress sowie Vorerkrankungen wie Diabetes und Schilddrüsenstörungen haben ebenfalls Einfluss auf den Zeitpunkt und das Ausmass des Ergrauens. - Depositphotos

Bis zum Alter von 50 Jahren hat sich bei vielen daher schon die Hälfte ihrer Mähne in Grau verwandelt. Ein Schock für all jene, die Jugendlichkeit mit einer vollen Palette an Haarfarben gleichsetzen.

Kampf gegen die Zeit?

Viele greifen dann aus Sorge um ihr jugendliches Aussehen zu Färbemitteln und anderen kosmetischen Produkten. Doch Experten raten zur Vorsicht.

Eine übermässige Anwendung kann das Haar nämlich beschädigen und dessen Zustand weiter verschlechtern. Tatsächlich gibt es also keine Zauberformel gegen das Ergrauen.

Stattdessen empfehlen Fachleute einen gesunden Lebensstil und Stressmanagement als Mittel zum Zweck. Massnahmen also, welche die körperliche Gesundheit insgesamt unterstützen.

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung

Eine Anpassung der Ernährung wirkt Wunder für unsere Mähne. Denn richtiges Essen unterstützt nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern kurbelt auch das Wachstum gesunden Haares an.

Greifen Sie vor allem zu Proteinen aus Quellen wie Eiern und Fisch. Auch Lebensmittel, die reich an Eisen, Kalzium sowie Vitamin D und B12 sind, sollten auf Ihrem Teller nicht fehlen.

Wenn Sie Vegetarier oder Veganer sind, nehmen Sie diese Stoffe am besten durch Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Wichtig sind dabei jedoch regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Arzt, um mögliche Mangelerscheinungen und sonstige Probleme frühzeitig erkennen zu können.

Silberstreifen am Horizont

Eine positive Einstellung zum eigenen Älterwerden ist ebenfalls hilfreich. In vielen Kulturen gilt graues Haar schliesslich als Zeichen von Weisheit und Würde.

lächelnde Frau mit langem grauen Haar
Stehen Sie selbstbewusst zu Ihrer grauen Mähne. - Depositphotos

Diese Perspektive hat doch eindeutig mehr Akzeptanz verdient, oder? Auch wenn der Markt für Anti-Aging-Produkte also weiter boomt:

Ein Umdenken hin zu Natürlichkeit ist langfristig sowohl psychisch als auch physisch gesünder als der ständige Kampf gegen das Unvermeidliche.

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