Make-up-Revolution: Männer im Rampenlicht

Andrea Abrell
Andrea Abrell

Am 31.07.2024 - 15:21

Schminken ist nicht mehr reine Frauensache, sondern eine Sache des persönlichen Stils. Neu ist dieser Trend allerdings nicht.

Mann mit Foundation.
Männer greifen heute ganz selbstverständlich zu Kosmetikprodukten. - Depositphotos

Männer, die Make-up tragen, sind kein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Bereits in der Antike schminkten sich Männer.

Heute nutzen immer mehr männliche und maskulin identifizierende Personen Kosmetikprodukte als Mittel zum Ausdruck ihrer Persönlichkeit.

Von Pharaonen bis Popstars

Bereits im alten Ägypten war es üblich, dass Pharaone Make-up trugen, um Reichtum und Status zur Schau zu stellen. Auch während der Kolonialzeit zeigten sich sowohl Männer als auch Frauen mit weissem Puder im Gesicht, Rouge sowie auffälligen Perücken.

Mann im Anzug.
Für den gepflegten Mann gehört heute vielfach auch ein Hauch von Make-up zum Schönheitsritual. - Depositphotos

In der Neuzeit setzten Ikonen wie KISS, David Bowie oder Prince mit ihren extravaganten Bühnen-Looks Massstäbe. Ob Theater oder Film: Männliche Darsteller ohne Bühnen-Make-up sind kaum vorstellbar.

Prominente waren eben schon immer Vorreiter bei Trends. Auch beim Thema Make-up für die Herren der Schöpfung.

Wie Social Media das Spiel verändert hat

Social-Media-Plattformen bieten heute eine grosse Bühne für Männer mit Leidenschaft für Kosmetik. Mit detaillierten Beauty-Looks erobern sie Bildschirme weltweit.

Der Hashtag «meninmakeup» erzielt Millionen von Aufrufen auf TikTok und Instagram. Persönlichkeiten wie der Videofilmer James Charles oder der Influencer Brad Mondo zeigen eindrucksvoll: Die Grenzen dessen, was gesellschaftlich akzeptiert wird, erweitern sich stetig.

Die Schweiz zeigt sich in puncto Männer Make-up übrigens recht fortschrittlich. Bereits 2018 warb ein männliches Model für eine Foundation von L'Oréal Schweiz.

Kosmetik kennt kein Geschlecht

Mittlerweile gibt es zahlreiche Pflege- und Kosmetiklinien speziell für Männer. Marktführer wie Boy de Chanel oder Danny Gray's War Paint beweisen dies eindrücklich.

Chanel kommentierte den Launch der ersten Kosmetiklinie für männliche Kunden so: «Beauty ist keine Sache des Geschlechts, sondern eine Sache des Stils».

Allerdings wird auch diese Make-up-Linie nicht ausschliesslich für Männer kreiert, denn heute nämlich gilt Make-up als universell. Es bietet jedem Menschen ungeachtet seiner Genderidentität einen Raum zur persönlichen Entfaltung.

Was Männer beim Make-up beachten sollten

Grundsätzlich unterscheidet sich das Schminken von Männern und Frauen nicht. Während für Frauen jedoch der Lippenstift ein besonders wichtiges Accessoire ist, übernimmt bei ihm der Concealer diese Hauptrolle.

Mann mit Concealer.
Auch Concealer gehört heute zu den Beauty-Accessoires, die Männer benutzen. - Depositphotos

Da die meisten Männer ein Make-up bevorzugen, das quasi unsichtbar ist, bieten Beauty-Unternehmen für sie häufig getönte Tagescremes an. Diese sind leichter als die klassische Foundation, das Ergebnis wirkt besonders natürlich.

Da Männerhaut oftmals einen leichten Ölfilm hat, gehört Puder ebenfalls zu den Must-haves im Badezimmer. Rouge, Gloss oder Mascara dagegen bleiben Geschmacksache – erlaubt ist, was gefällt.

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