Achtsamkeit kann uns bescheidener machen
Achtsamkeit hat viele Nutzen. Unter anderem kann sie uns bescheidener und emotional intelligenter machen.
In der heutigen Zeit neigen wir dazu, in unserer Blase zu leben und uns selbst wenig in Frage zu stellen. Was wäre, wenn wir anfingen, uns selbst die Frage «könnte ich falsch liegen?» öfter zu stellen?
Menschen mit hoher intellektueller Demut sind eher bereit, fragwürdige Informationen zu untersuchen und sich mit gegensätzlichen Standpunkten auseinanderzusetzen. Sie zeigen mehr Toleranz gegenüber ihren ideologischen Gegnern und sind sogar bereit, sich ihnen anzuschliessen.
Und auch im Bildungs- und Lernbereich zeigt sich der Nutzen dieser Haltung: Intellektuell demütige Menschen sehen Misserfolge eher als Gelegenheit zum Lernen statt als Mängel an.
Achtsamkeit: Ein Weg zur Förderung intellektueller Bescheidenheit
Die Förderung intellektueller Demut ist ein grosses Ziel, aber man kann dazu beitragen. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Achtsamkeit.
Wie können wir wirklich achtsam sein und dabei die selbstzufriedene Gewissheit vermeiden, die uns zum Verhängnis werden könnte?
Achtsamkeit bezeichnet die Fähigkeit, bewusst zu sein, was im Moment in uns, um uns und mit anderen vor sich geht. Diese Fähigkeit kann durch Praktiken wie etwa der Achtsamkeitsmeditation gestärkt werden.
Die Rolle des Nicht-Urteilens
Beim Praktizieren der Achtsamkeit ist es wichtig, dass wir nicht urteilen. Wir sollen einfach wahrnehmen und nicht alles, was um uns herum passiert, kategorisieren und beurteilen.
Der wahre Wert des Nicht-Urteilens zeigt sich dann im normalen Leben: Durch unsere Meditationspraxis haben wir gelernt, etwas Raum zwischen Wahrnehmung und Beurteilung zu lassen.
Unsere Tendenz, vorschnell zu urteilen, wird dadurch geringer. Wir lernen, entspannter mit Ungewissheit umzugehen und die Realität als weniger festgelegt anzusehen.