Stress vorbeugen – mit nur 20 Sekunden am Tag
Eine mitfühlende Berührung kann Sorgen nehmen und Stress abbauen. Und das funktioniert sogar in Eigenanwendung bei einem selbst!
Was wäre, wenn 20 Sekunden «Zeit für sich» ausreichen, damit man sich wirklich besser fühlt?
Diese Frage stellte sich Eli Susman, ein begeisterter Meditationsfan und Doktorand an der University of California in Berkeley. Die anschliessenden Studien brachten verblüffende Ergebnisse zutage.
Die Kraft der mitfühlenden Berührung – bei sich selbst
Susmans Theorie war, dass womöglich schon ein kurze mitfühlende Berührung ausreiche, um positive Effekte auf die psychische Gesundheit zu erzielen. Weiterhin nahm er an, dass das Berühren des eigenen Körpers ähnlich wie eine Meditation funktioniert:
Es braucht also nicht zwingend eine andere Person für mitfühlenden Körperkontakt. Stattdessen können wir unseren geistigen Zustand mithilfe der Berührung selbst verbessern – wie bei der Meditation.
Eli Susman entdeckte in seinen Studien, dass diese Art der bewussten, mitfühlenden Berührung tatsächlich deutliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden hat.
Die Message: 20 Sekunden können Ihr Leben verändern
Die Annahmen des Wissenschaftlers waren durchaus begründet, denn eine deutsche Studie hatte bereits im 2021 positive Effekte der Selbstberührung aufgezeigt. So konnte eine 20-sekündige Berührung den Cortisolspiegel senken, nachdem Probanden eine stressauslösende Aufgabe gestellt bekommen hatten.
Susman seinerseits konnte nun nachweisen, dass eine mitfühlende Selbstberührung innerhalb von 20 Sekunden das allgemeine Stressgefühl signifikant reduzieren kann. Zudem wurden die Teilnehmenden freundlicher und zeigten einen allgemeinen gesünderen mentalen Zustand.
Interessant dabei: Bei Studienteilnehmern, die das 20-sekündige Ritual täglich durchführten, zeigten sich stärkere Effekte.
Eine Ergänzung zur Therapie?
Der Wissenschaftler betonte, dass das Senken von Stress durch Selbstberührung nicht abhängig von bestimmten Körperstellen sei. Ob eine Selbstumarmung, Auflegen der Hand auf das Herz oder die Massage der Handflächen – stets konnten vergleichbare Effekte beobachtet werden.
Natürlich sind die Erkenntnisse nicht als Allheilmittel gegen mentale Probleme zu interpretieren. Weitere Untersuchungen aber könnten zeigen, wie diese kurze Selbstberührung ergänzend zu professionellen Therapien eingesetzt werden könnte.
Und wenn Sie sich das nächste Mal gestresst fühlen oder Sorgen mit sich herumtragen: Probieren Sie die Technik doch einfach mal an sich selber aus!