Wie Gehmeditation unser Leben bereichert
Wer sagt denn, dass man während einer Meditation im Schneidersitz sitzen muss? Gehmeditation ist ein neuer Trend, der innen zu innerere Balance verhilft.
In unserer hektischen Welt, in der Stress und Unruhe oft den Ton angeben, bietet die Gehmeditation eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um innere Balance zu finden.
Die Gehmeditation ist dabei mehr als nur ein Spaziergang. Diese besondere Form der Meditation verbindet die Kraft der Achtsamkeit mit der natürlichen Bewegung des Gehens.
Es handelt sich um einen bewussten Akt des Fokussierens auf jeden Schritt, jede Bewegung und jedes Gefühl während des Gehens. Sie eröffnet uns so einen Weg zu mehr Gelassenheit und Präsenz im Alltag.
Achtsames Gehen
Wie fängt man an? Zunächst einmal brauchen Sie einen ungestörten Raum, in dem Sie etwa drei Meter geradeaus gehen können. Stellen Sie sich hin und richten Ihre Aufmerksamkeit auf die Füsse.
Langsam verschieben Sie Ihr Gewicht von einer Seite zur anderen sowie von vorne nach hinten. Um guten Kontakt mit dem Boden zu haben, empfiehlt es sich, das Ganze mit nackten Füssen zu machen.
Das Barfussgehen kann dabei helfen, ein besseres Gespür für den Körper zu entwickeln und das Gleichgewicht besser wahrzunehmen.
So gehen Sie vor
Richten Sie Ihren Kopf auf, entspannen die Schultern und heben den Brustkorb an. Erst dann beginnt der eigentliche Prozess der Gehmeditation.
Heben Sie das rechte Bein an und merken Sie, wie sich das Gewicht in Ihrem Körper verlagert. Dann setzen Sie den rechten Fuss vor und rollen von der Ferse zur Zehenspitze ab.
Bereits während sich Ihr Gewicht nach vorne verlagert, beginnen Sie die Ferse Ihres linken Fusses anzuheben. Dann bringen Sie das linke Bein nach vorn und wiederholen den Prozess.
Die Macht des gesprochenen Wortes
Um einen Rhythmus zu finden und die Synchronisation zwischen Körper und Geist zu fördern, kann es helfen, verbale Hinweise hinzuzufügen.
Wenn Ihre Gedanken abschweifen, verwenden Sie Anweisungen wie «Heben, Bewegen, Setzen» als Erinnerung daran, sich auf Ihren Körper zu konzentrieren.
Sie können auch eine Gatha (ein kurzer Vers) verwenden. Dies ist ein in buddhistischen Gemeinschaften weit verbreiteter Ansatz zur Unterstützung der Praxis.
Einatmen – Ausatmen
Ein Beispiel für eine Gehmeditations-Gatha könnte so aussehen: (Einatmen) «Ich bin angekommen»; (Ausatmen) «Ich bin zu Hause.»
(Einatmen) «Hier im Jetzt»; (Ausatmen) «Bin ich frei.» (Einatmen) «Ich bin stabil»; (Ausatmen) «Ich ruhe in mir selbst.»
Zu Beginn mag Ihr Gang steif oder mechanisch wirken – aber mit etwas Übung werden Sie mehr Flüssigkeit finden können. Verbinden Sie Atemzug mit Bewegung und lassen Sie vielleicht sogar die Phrasen los, um diese Praxis vollständig zu verkörpern.
Achtsamkeit im Alltag
Beginnen Sie mit etwa zehn Minuten und bauen Sie langsam auf 30-45 Minuten auf.
Am Ende Ihrer Gehmeditation bleiben Sie einen Moment stehen und spüren in sich hinein: Wo ist Energie im Körper? Was hat sich verändert? Was haben Sie losgelassen?
Gehmeditation bietet eine wunderbare Möglichkeit, Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren. Es ist ein Weg, der sowohl körperliche als auch geistige Bewegung erfordert.