Hosen aus dem 3D-Drucker für den Alltag
Es sind zwar nur Hosen. Doch Eckhaus Latta und die Technologiefirma Unspun haben mit ihrer Zusammenarbeit eine Revolution auf dem Modemarkt gewagt.
Mode für die Fashion Week wird oft nicht für den Alltag entworfen. Besonders Kleidungsstücke mit technischen Elementen scheinen eher für Social Media als für das echte Leben gemacht zu sein.
Aber bei Eckhaus Lattas Frühjahrskollektion 2024 geht es um tragbare Technologie ohne Clickbait-Faktor. Vier Looks wurden in Zusammenarbeit mit Unspun entwickelt, einem Unternehmen aus Oakland (USA), das sich auf modische Technologie spezialisiert hat. Gemeinsam haben sie 3D-gewebte Kleidungsstücke kreiert – ein Novum auf grossen Laufstegen.
Unspuns geheime Waffe heisst Vega – eine proprietäre 3D-Webtechnik, die eine breite Palette von Grössen ermöglicht und gleichzeitig Materialabfälle reduziert.
Revolution in der Produktion
Vega kann eine komplette Hose weben, während eine durchschnittliche Modenschau läuft – das heisst etwa fünf bis zehn Minuten. Dies hat grosse Auswirkungen auf den Luxusmodemarkt und die Art und Weise, wie wir einkaufen.
Mit Unspuns Technologie können Marken, die auf Handwerkskunst und Qualität setzen, Bestellungen ohne Stoffabfall produzieren. Aber es geht nicht nur um Abfallvermeidung.
Die Technologie ermöglicht auch die Einrichtung von Mikrofabriken für Kleinserienproduktionen, was wiederum Emissionen reduziert. Und noch ein Pluspunkt: Durch den verstellbaren Durchmesser des Webstuhls können Kollektionen passend für verschiedene Grössen hergestellt werden.
Zoe Latta war zunächst skeptisch gegenüber der neuen Technik – bis sie diese selbst erleben konnte. Nach einem Besuch bei Unspun in Oakland war sie begeistert.
Insgesamt wurden vier Hosenpaare und zwei Ärmel entworfen. Alle aus Materialien gewebt, die Eckhaus Latta und Unspun gemeinsam entwickelt hatten.