Grünes Wunder: Wie Natur uns heilt

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

Am 04.08.2024 - 06:47

Zeit in der Natur zu verbringen, wirkt Wunder. Das belegte Louis Bherer, Professor am Montreal Heart Institute & Department of Medicine.

mann mit sohn im wald, sonne
Beim Flanieren durch die Natur sinkt der Cortisolspiegel – wir fühlen demnach deutlich weniger Stress. - Depositphotos

Die frische Luft, das sanfte Rauschen der Blätter und die friedliche Stille abseits des städtischen Trubels: All dies hat nicht nur eine beruhigende Wirkung auf unsere Seele.

Laut einer Studie des Montreal Heart Institute ist es auch ein echtes Heilmittel gegen Stress und Angstzustände. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass wir von unseren Ärzten möglicherweise bald einen Spaziergang im Grünen anstatt Pillen verschrieben bekommen.

Diese Erkenntnisse basieren auf einer umfassenden Analyse wissenschaftlicher Literatur durch ein Team unter der Leitung von Professor Louis Bherer. Sie zeigen eindrucksvoll die vielfältigen positiven Effekte der Natur auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden.

Natürliche Medizin gegen den modernen Stress

Das Gefühl der Entspannung beim Eintauchen in die Natur ist kein Placeboeffekt. Tatsächlich konnte eine signifikante Senkung des Cortisolspiegels, eines wichtigen Stressindikators, nachgewiesen werden.

Zudem profitiert unser Herz-Kreislauf-System durch einen langsameren Puls und niedrigeren Blutdruck. Aber nicht nur unser Körper dankt es uns mit besserer Gesundheit; auch unsere Psyche erfährt eine merkliche Erholung.

wald, grün, menschenleer
In der Natur sinken unser Puls und Blutdruck. - Depositphotos

Von einem Rückgang depressiver Symptome über gesteigerte Energielevel bis hin zu spürbar weniger Angstgefühlen: So weit reichen die psychologischen Vorteile eines Aufenthalts im Freien.

Kopfkino aus, Waldluft an

Zusätzlich zur physischen und psychischen Erholung fördert die Zeit in der Natur auch unsere geistige Leistungsfähigkeit. Eine Verbesserung kognitiver Funktionen wie Konzentration und Aufmerksamkeit sowie eine Reduktion mentaler Erschöpfung sind nur einige der kognitiven Benefits.

Diese können sich aus regelmässigen Ausflügen ins Grüne ergeben. Eine Studie im Fachjournal «Nature» empfiehlt, mindestens 120 Minuten pro Woche in natürlichen Umgebungen zu verbringen.

mann und frau sitzen auf pick-up in der natur
Verbringen Sie 120 Minuten in der Woche in der freien Natur – ob am Stück oder über die Tage verteilt, spielt keine Rolle. - Depositphotos

So lassen sich die Vorteile voll ausschöpfen. Dabei muss diese Zeit nicht einmal am Stück investiert werden; verteilt über mehrere Tage scheint sie ähnlich effektiv zu sein.

Raus aus dem Haus: So integrieren Sie mehr Grün in den Alltag

Sie müssen nicht weit reisen oder tief in den Wald vordringen, um von den heilenden Kräften der Natur zu profitieren. Schon der nächste Park kann eine Oase sein.

Nehmen Sie sich kurze Auszeiten für Spaziergänge oder beobachten Sie einfach mal bewusst Flora und Fauna. Falls Sie nach weitergehenden Möglichkeiten suchen: Auch in urbanen Gebieten finden sich oft unentdeckte grüne Fleckchen wie öffentliche Gärten oder Uferwege entlang von Flüssen und Seen.

Planen Sie doch mal ein Picknick oder erkunden Sie diese Orte bei einem gemütlichen Spaziergang mit Familie oder Freunden.

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