Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz ansprechen
Im Arbeits-Kontext ist psychische Gesundheit oft ein Tabu. Wie bringt man dieses sensible Thema zur Sprache?
Zögern Sie, mit Ihrem Arbeitgeber offen über Ihre mentalen Probleme zu sprechen? Die Sorge vor negativen Auswirkungen auf die Karriere lässt viele schweigen.
Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigte alarmierende Ergebnisse. 8 Prozent der Schweizer Bürger waren in diesem Jahr wegen psychischen Problemen in Behandlung.
Stress bei der Arbeit stellt dabei eine grosse Belastungsquelle dar.
Führungskräfte müssen handeln
Valérie Legendre, Direktorin für Psychische Gesundheit bei Sun Life, weiss, was sich ändern muss. Um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten, müssen Unternehmen aktiv werden und Strategien entwickeln.
Etwa durch Bekämpfung von Stigmatisierung oder Bereitstellung geeigneter Ressourcen. Möchten Sie Ihren Vorgesetzten auf Ihr Anliegen ansprechen, sind aber unsicher?
Es gibt Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten und Strategien umzusetzen. Informieren Sie sich zunächst gründlich über interne Richtlinien zum Umgang mit psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz.
Vorgesetzte auf eigene mentale Schwierigkeiten ansprechen?
Ziehen Sie, bevor Sie ins Gespräch gehen, eine Person Ihres Vertrauens zurate. Gehen Sie mit dieser das Gespräch durch.
Verabreden Sie sich an einem Ort, an dem Sie privat bleiben und keinen neugierigen Blicken und Ohren ausgesetzt sind. Planen Sie auch ausreichend Zeit für das Gespräch mit dem Vorgesetzten ein.
Beginnen Sie damit, Ihrem Vorgesetzten Ihre Bedenken mitzuteilen. Das bereitet Ihr Gegenüber vor und erleichtert das Gespräch.
Grössere Unternehmen haben oft interne Hilfsangebote
In grösseren Unternehmen existiert häufig ein Büro für Human Resources. Setzten Sie, bei Möglichkeit, ein solches in Kenntnis.
Im Gespräch selbst entscheiden Sie, was Sie teilen möchten. Ins Detail gehen müssen Sie nicht.
Es geht allein darum, Ihr Wohlbefinden an der Arbeit zu verbessern.
Unterstützung für Führungskräfte
Nitika Rewari, weist darauf hin, dass viele Vorgesetzte ihre Mitarbeiter unterstützen möchten. Sie wissen, laut der Programmmanagerin für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz bei der Mental Health Commission of Canada, oft nicht wie.
Dabei helfen bereits geringe Veränderungen des Arbeitsumfeldes, wie zum Beispiel das Schaffen eines einladenden Mitarbeiterbereichs für Pausen. Neben einem atmosphärisch angenehmen Arbeitsplatz schafft ein solcher Ort Wohlbefinden.
Darüber hinaus hilft aufrichtiges Interesse am Seelenleben der Mitarbeiter bei der Wahrung der mentalen Stabilität.
Tipps zur Verbesserung des Wohlbefindens
Zusätzlich gibt es eine Reihe von Gewohnheiten und Aktivitäten, die Sie selbst umsetzen können. Dazu gehören beispielsweise regelmässige Bewegung oder Achtsamkeitsübungen.
Besonders regelmässige Sporteinheiten sind, wenn es um mentale Gesundheit geht, wirksamer als Therapien oder Meditation. Das zeigen Studien, die bei dreimal wöchentlichem Cardio-Training einen Rückgang von Depressions-Symptomen belegten.
Los gehts: Schlüpfen Sie in die Turnschuhe und ab aufs Laufband oder in den Wald zum Joggen.
