Warum kaltes Wasser das neue Wellness-Wunder ist

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

Am 13.09.2024 - 15:41

Der regelmässige Sprung in kaltes Wasser stärkt das Immunsystem und sorgt für Stressresistenz. Auf ins kühle Nass.

mann nimmt eisbad
Nutzen Sie die kalte Jahreszeit für ein Eisbad. Ihr Organismus wird es Ihnen danken. - Depositphotos

Kaltes Wasser mag für die meisten eine Herausforderung darstellen, doch wer den Sprung wagt, taucht in ein Meer von Gesundheitsvorteilen. Von der Steigerung des Selbstbewusstseins bis hin zur Verbesserung der Haut.

Die positiven Auswirkungen sind so vielfältig wie überraschend. Wissenschaftliche Untersuchungen stehen noch am Anfang.

Die bisherigen Erkenntnisse unterstützen aber zahlreiche Anekdoten über die belebende Wirkung eines Sprungs ins kühle Nass.

Mit Stress spielend umgehen lernen

Das Eintauchen in kaltes Wasser löst im Körper eine ähnliche Reaktion aus wie eine stressige Situation. Der Puls steigt und das Stresshormon Cortisol wird freigesetzt.

Doch mit jeder weiteren Kaltwassererfahrung verringert sich diese Reaktion spürbar. Dieses Phänomen könnte erklären, warum Menschen, die regelmässig kalt baden gehen, auch in anderen Lebenslagen gelassener reagieren.

frau badet in kalten wasser, rückansicht
Beim Baden im kalten Wasser wird Cortisol freigesetzt. Langfristig sorgt das für eine verbesserte Stressresistenz. - Depositphotos

Eine verbesserte Stressresistenz macht sich nicht nur beim Schwimmen bemerkbar, sondern erleichtert auch andere herausfordernde Momente des Alltags.

Vom Frostbeben zum Selbstvertrauen

Sich bewusst einer unangenehmen Situation auszusetzen und dabei zu merken, dass man sie meistern kann, stärkt ungemein das Selbstwertgefühl. Kaltes Wasserschwimmen fordert den Körper heraus und lehrt gleichzeitig den Geist eine wichtige Lektion.

Komfortzonen sind dazu da, erweitert zu werden. Diese Erfahrungen bauen nicht nur mentale Stärke auf.

Sie vermitteln auch ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit und des persönlichen Erfolgs.

Achtsamkeit durch Eisbaden?

Die intensive Kälte beansprucht alle Aufmerksamkeit unseres Nervensystems und es bleibt kein Raum für abschweifende Gedanken oder Sorgen. Diese Form der unfreiwilligen Achtsamkeit hilft uns dabei, im Hier und Jetzt zu bleiben.

mann nimmt eisbad
In einer Extremsituation wie dem Eisbaden können wir gar nicht anders, als präsent im Moment zu bleiben. - Depositphotos

Es bietet somit einen willkommenen Ruhepol vom hektischen Alltagsgedankenkarussell. Eine solche Fokussierung auf den gegenwärtigen Moment teilt viele Gemeinsamkeiten mit traditionellen Achtsamkeitsübungen.

Das Kaltwasserbaden bietet dementsprechend eine effektive Methode zur Entspannung.

Inflammation adé dank eisigem Tauchgang

Es ist bekannt, dass Spitzensportler häufig Eisbäder nutzen, um schneller zu regenerieren. Die Logik dahinter ist einfach.

Durch die niedrigen Temperaturen wird Blut von den Extremitäten weg- und zum Kern des Körpers geleitet. Diese Reduktion der Blutzirkulation in Armen und Beinen senkt Entzündungsreaktionen ab.

Ein kühlendes Schwimmen im See oder Meer hat demnach ähnlich positive Effekte wie ein professionelles Eisbad nach sportlicher Höchstleistung.

Gestärktes Immunsystem durch Winterbaden?

Zwar steht hierzu noch keine endgültige wissenschaftliche Bestätigung aus, doch berichten viele passionierte Freiluftschwimmer von weniger Infekten. Möglicherweise führt die stressbedingte Ausschüttung bestimmter Hormone zu einer gesteigerten Produktion weisser Blutkörperchen.

kaltwasserdusche, freier himmel
Auch eine kühle Outdoor-Dusche kann die gewünschte Erfrischung bringen. - Depositphotos

An der Theorie eines immunboostenden Effekts durch Eintauchen in frostiges Nass scheint also etwas dran zu sein.

Nicht zuletzt profitiert auch unsere Haut vom Bad im offenen Gewässer. Insbesondere Meersalz enthält Mineralien wie Magnesium, die entzündungshemmend wirken können.

Hautpflege mal anders: Salzwasser als Schönheitselixier

Darüber hinaus besitzt Salzwasser leicht antiseptische Eigenschaften, welche kleinen Schnitten oder Schrammen bei ihrer Heilung helfen können. Ausserdem ist das Hochgefühl nach einem kalten Bad mehr als nur ein Mythos.

Durch Bewegung kombiniert mit niedriger Temperatur kommt es zur Ausschüttung von Dopamin, dem Glückshormon schlechthin.

Wer diesen Kick einmal erlebt hat, möchte ihn immer wieder spüren – gemeinsame Erlebnisse verstärken diesen Effekt zusätzlich.

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